Stille Oster-Feiertage: Nürnberg verbietet Protestfeiern gegen das Tanzverbot

Nürnberg - Der Protest gegen das Tanzverbot an Stillen Tagen wird lauter. In mehreren Städten in Bayern soll gegen das Verbot angefeiert werden. Doch in Nürnberg wird das nun wohl zum Fall für die Justiz.

Die Stadt Nürnberg hat geplante Protest-Feiern gegen das Tanzverbot am Karfreitag und anderen sogenannten Stillen Tagen verboten. Die Anträge des religionskritischen Bundes für Geistesfreiheit (bfg) auf Ausnahmegenehmigungen für 14 Lokale unter dem Motto "Nürnberg will tanzen" wurden abgelehnt, wie der stellvertretende Leiter des Ordnungsamtes, Robert Pollack, der Deutschen Presse-Agentur sagte.

Zwar habe das Bundesverfassungsgericht 2016 entschieden, dass grundsätzlich Ausnahmen vom Tanzverbot an christlichen Feiertagen wie dem Karfreitag möglich sind. Allerdings seien die Anträge in Nürnberg zu pauschal gewesen. "Wir haben einfach nur für 14 Locations, für 14 Clubs, einen pauschalen Antrag bekommen, aus dem nicht zu entnehmen ist, warum eine Befreiung begründet ist", sagte Pollack. Darum haben man keine Genehmigungen erteilen können.

Protestaktion in Regensburg genehmigt

Seit dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts seien "an Karfreitag und allen anderen acht "Stillen Tagen" Ausnahmen möglich, wenn Feste und Feiern Ausdruck einer weltanschaulichen Abgrenzung gegenüber christlichen Glaubensbekenntnissen sind", betonte dagegen Assunta Tammelleo, Vorsitzende des bfg München. "Das trifft auf die Veranstaltungen und Partys des bfg München zu." Sie kündigte an, juristisch gegen die verweigerte Genehmigung in Nürnberg vorzugehen. Dann wäre das Verwaltungsgericht Ansbach am Zug und müsste zügig entscheiden.

Auch in München und Regensburg hat der Bund für Geistesfreiheit zu Protestaktionen aufgerufen, zu einer "Clubrevolution" gegen das Tanzverbot an Feiertagen. Dort wurden die Veranstaltungen nach Angaben Assunatas genehmigt. Auf dem Münchner Königsplatz soll es außerdem am Nachmittag des Gründonnerstag eine Demo gegen das Tanzverbot an Stillen Tagen und für die Trennung von Kirche und Staat geben. Das Motto: "Holy Shit - Let us dance!"