Subali ist da: Der Nürnberger Tiergarten hat neuen Löwen
15.08.2018, 14:46 UhrSubali kommt aus dem Zoo im südspanischen Jerez de la Frontera, im Rahmen des Europäischen Erhaltungszuchtprogramms (EEP) wurde er jetzt nach Nürnberg gebracht. Der zwölf Jahre alte Asiatische Löwe hat bereits mehrere Stationen hinter sich, geboren wurde das Männchen 2006 im schottischen Edinburgh, zwischenzeitlich lebte er im polnischen Lodz.
Jetzt also der Nürnberger Tiergarten. Dort hat man mit Subali konkrete Pläne: Er soll sich fortpflanzen. Unter den 51 beim EEP geführten zuchtfähigen Männchen steht das Tier auf Rang zehn. Seine künftige Partnerin, die Asiatische Löwin Aarany, die erst kürzlich nach Nürnberg kam, ist sogar an vierter Stelle von 78 Katzen gesetzt. Sie gilt als "genetisch sehr wertvolles Weibchen".
Erst Vergesellschaftung, dann Löwenbabys?
Die Hoffnung auf kleine Löwenkinder im Tiergarten ist groß. Erst einmal müssen die beiden Raubtiere aber "vergesellschaftet" werden, sich also näher kennen - ähnlich wie beim Menschen. Dann sollen sie sich fortpflanzen.
Damit ist der Neustart im Nürnberger Tiergarten perfekt. Erst vor gut einem Monat wurde das Weibchen Keera eingeschläfert - aufgrund starker, altersbedingter Gebrechen und Bewegungsstörungen. Mit 19 Jahren wurde das Tier aber besonders alt, brachte in Franken auch zwei Jungtiere zur Welt. Ihr langjähriger Partner Thar starb bereits Anfang des Jahres im Alter von 18 Jahren. Sein unnachahmliches Gebrüll ist vielen Besuchern wohl noch gut im Ohr: Sein tiefes, kollerndes und lang anhaltendes Röhren war - je nachdem, wie der Wind stand - sogar weit über die Tiergarten-Grenzen bis in die benachbarten Wohnviertel zu hören.
15 Kommentare
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velix
@Jogir
FLOCKE lebt seit MEHR ALS 8 JAHREN mit Rasputin in der Nähe von Nizza in Südfrankreich!
G Noergel
@Ricco637:
Dass die Tiere die Beschäftigung als Spiel und nicht als Qual sehen, das glaube ich Ihnen ja auch gerne. Was bleibt ihnen anderes übrig? Wenn ich mein ganzes Leben eingesperrt verbringen müsste und meinen regulären Bedürfnissen und natürlichen Verhaltensweisen nicht nachgehen könnte, würde ich vermutlich auch jede Art der Zuwendung oder der Beschäftigung dankbar als Ablenkung entgegen nehmen. Und ob Delfine wirklich von Natur aus so menschenbezogen s i n d, oder nur in Gefangenschaft werden, ist auch noch einmal eine Frage für sich. Und wie sieht denn bspw. die von Ihnen angesprochene und als Spiel wahrgenommene Beschäftigung mit Löwen oder sonstigen für den Menschen gefährlichen Tieren aus?
Grundsätzlich fände ich es tatsächlich sehr interessant, zu solchen Themen Einschätzungen aus dem Blickwinkel von Ihnen in Ihrer Eigenschaft als Tierpflegerin zu bekommen. Leider sind Ihre Kommentare (bislang) etwas zu oberflächlich ausgefallen, um sich tatsächlich ein Bild machen zu können. Vielleicht hätten Sie ja Zeit und Lust, etwas ausführlicher Ihre Sicht der Dinge bzgl. meiner Fragen und Kritikpunkte darzulegen - ich würde mich jedenfalls freuen!
Ricco637
@G Noergel
Ich verstehe diese Tiere, weil ich im Tiergarten arbeite als Tierpflegerin und ich auch mit den Delphinen Kontakt habe. Die Tiere fühlen sich wohl weil sie sehen diese Beschäftigung als Spiel nicht als Qual. Und Delphine sind sehr menschenbezogene Tiere. Auch jedes andere Tier wenn man sich mit ihnen beschäftigt sehen es als Spiel.
G Noergel
@awosgsachd:
Da können bspw. Faultier oder Koala nochmal deutlich drüber... ;)
Aber unabhängig davon: Ja, Löwen - insbesondere die Männchen - sind recht faul. Ob nun Ihre Gegenüberstellung von All-Inc. und "Maloche" unbedingt sinnvoll ist, darf aus diesem Grund bezweifelt werden. Zumal auch die Jagd überwiegend Aufgabe der Weibchen ist.
Aber das ist letztlich auch alles nur bedingt relevant. Zwar gehöre ich durchaus zu den Menschen, die das süße Nichtstun zu schätzen wissen, trotzdem möchte ich nicht mein ganzes Leben über eingesperrt sein, egal wie All-Inc.
Und zu den Pferden: Dass sowas vorkommt, habe ich ja garnicht bestritten. Ich finde es nur a) schwachsinnig, dies dann als generelle Legitimierung für diese Form der Tierhaltung zu nutzen und b) sinnlos, diese Form der "Selbstzweck-Arterhaltung" zu betreiben, bei der eine bestimmte Art sozusagen als lebendes Relikt ausschließlich in Gefangenschaft weiter existiert.
Es ist schon schlimm genug, dass der Mensch in der Natur soviel Schaden anrichtet und soviele Tiere an den Rand der Ausrottung oder darüber hinaus bringt. Aber das reicht natürlich nicht - wenn wir es mal wieder geschafft haben, dann müssen wir auch noch unseren Gottkomplex zu Ende ausleben und die Art künstlich am Leben erhalten...
awosgsachd
Ein Löwe, so sympathisch er auch ist, ist so ziemlich das "faulste" Tier, das man sich so vorstellen kann (oder ist er möglicherweise deshalb so sympathisch?) und ruht gerne, namentlich das Männchen, bis zu 20 Stunden täglich.
Setze ich mich so in einen Löwen hinein und sollte zwischen dem seit Geburt gewohnten All-inclusive kostenfrei und Maloche wählen, wüßte ich meine Prioriäten :):):)
@Genörgel: Przewalsky-Pferde, sagt Ihnen das etwas? Nur so zum Thema erfolgreiche Arterhaltung, gerne googeln.