Südgipfel: Polizei verhindert Eskalation wegen Banner
9.2.2014, 12:18 UhrDas Traditionsderby 1. FC Nürnberg gegen den FC Bayern München birgt Risiken. Dessen war sich auch die Polizei bewusst. Auch weil die Beamten von etwa 150 gewaltbereiten Fans aus dem Münchner Lager ausgingen, wurde die Zahl der Einsatzkräfte vor Ort aufgestockt. Auch der Club selbst bot 580 Ordner auf, rund 100 mehr als bei anderen Heimspielen.
Ein Plan, der offenbar geklappt hat: "Wir haben keine Meldungen von gewalttätigen Zwischenfällen", sagte ein Sprecher der Polizei am Samstagabend. Die Stimmung sei zwar "aufgeheizt" gewesen, es kam zu "Provokationen". Aber Schlägereien habe es nicht gegeben. "Wir haben mit vielen Kräften die geplante strikte Fantrennung durchgeführt, das hat viel geholfen."
Heikel wurde es knapp zwanzig Minuten vor Ende des Spiels. Da präsentierten Fans in der Nürnberger Nordkurve das Banner, das vor drei Jahren in einer Überfall-Aktion aus Münchner Fankreisen gestohlen wurde. Eine Provokation, die die Anhänger des FC Bayern zum Kochen brachte, einige verließen das Stadion. Die Polizei musste Präsenz im Innenraum zeigen, eine Eskalation konnte so vermieden werden. Das Banner mit der Aufschrift "Südkurve - Herz und Seele unseres Vereins" wurde 2011 gestohlen, es ist der Ultra-Gruppierung "Schickeria" zuzuordnen. Ein Teilstück der Fahne konnte am Samstagabend sichergestellt werden.
Aufgrund dieses Vorfalls versuchten nun Gästefans mehrmals in die Nordkurve des Stadions zu gelangen. Eine weitere Gruppe Bayern-Ultras drückte wenig später ein Außentor ein, anschließend versuchten mehrere Hundert Personen erneut zu den Heimfans durchzudringen. Alle Versuche konnte die Polizei unterbinden.
Nach dem Spiel versuchten dann etwa 30 Anhänger des 1. FC Nürnberg Kontakt zu Fans der Bayern aufzunehmen. Dabei wurden drei Fans festgenommen und entsprechende Ermittlungsverfahren eingeleitet.
Die Trennung der Fanlager wurde konsequent bis zum Hauptbahnhof verfolgt. Dort wurde zwischenzeitlich die Mittelhalle mit Barrikaden gesperrt. Auch hier konnte eine Vermischung von Club- und Bayernfans verhindert werden.
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