Summende Helfer: Wie Bienen Raupen vertreiben können
19.5.2018, 16:15 UhrDie Frequenz beim Flügelschlag der Bienen ist mit 250 Hertz der Frequenz der Wespe sehr ähnlich. Wespen sind sehr aktive Raupenfresser. Und wenn beispielsweise Kohlweißlingsraupen mit ihren feinen Härchen die Flügelschlagfrequenz registrieren, rollen sie sich als Schutz vor Wespen zusammen - unabhängig davon, ob es Bienen oder Wespen sind.
Bei häufigerem Alarm werden die Raupen gestresst und in ihrem Blätterfraß nachhaltig gestört, meint Burghardt: Die biologische Schädlingsbekämpfung wirkt - falls Bienen genügend Nahrung im Garten vorfinden. Selbstgebastelte Samenbomben, wie sie der Zeidlerverein beim Aktionstag im Handwerkerhof angefertigt hat, können dabei von Nutzen sein.
Mehl als Pollenersatz
In diesem Frühjahr hatten die Bienen angesichts üppiger Blüte auch im Stadtgebiet ausreichend Futter. Das ist nicht immer so. Im vergangenen Jahr wurden Bäckereien im Stadtgebiet besonders stark von Bienen heimgesucht - nicht primär wegen zuckriger Glasuren oder süßer Kuchen, sondern vielmehr wegen des Mehlstaubs auf den Broten. Die Hautflügler fressen das Mehl als eiweißhaltigen Pollenersatz.
Über 50.000 Bienen leben in einem Volk, der Imker muss professionell und fürsorglich mit den Tieren umgehen. Daher bietet der Zeidlerverein Nürnberg und Umgegend regelmäßig Schulungen an - die nächste im Juni ist allerdings schon voll.
Die Organisation rät eindringlich, sich mit den Grundlagen gut vertraut zu machen, ehe man einen Bienenstock übernimmt. Interessierte müssen lernen, wie sie die überall vorhandene Varroamilbe in Schach halten. Der winzige Parasit ist ein häufiger Grund für das Bienensterben. Man kann die schädliche Milbe mit Ameisensäure oder Oxalsäure bekämpfen, allerdings muss man sich dabei intensiv um das Bienenvolk kümmern. Wenn nämlich die Varroamilbe im Bienenstock überhand nimmt, flüchten befallene Bienen und schließen sich anderen Völkern an - mit dem Ergebnis, dass dann dort das Milbenproblem aufploppt.
Bienenvolk vom Vermieter genehmigen lassen
Auch sollte man sein Bienenvolk unbedingt beim Veterinäramt anmelden. Dort bekommen Imker außerdem Hinweise, ob sich in der Nähe des geplanten Aufstellungsortes eine Faulbrut befindet. Weiterhin müssen Interessierte mit dem Vermieter und den Nachbarn sprechen, ehe sie ein Bienenvolk auf dem Balkon einquartieren: So kann man sich viel Ärger ersparen, meint Burghardt. Außerdem sollte man in den Innenstadt prüfen, ob es genug Nahrung für die Insekten in der Umgebung gibt oder ob sie sich in zugebauten Stadtvierteln schwer tun. Denn dann kommt es eben zu dem beschriebenen Einflug in Bäckereien.
Eine detaillierte Ausstellung mit Wissenswertem über Bienen ist noch bis 4. Juni im "Forum" des Handwerkerhofs zu sehen.
2 Kommentare
Um selbst einen Kommentar abgeben zu können, müssen Sie sich einloggen oder sich vorher registrieren.
0/1000 Zeichen