Tatort Hauptbahnhof: Ausufernde Gewalt am Sonntagmorgen

1.2.2016, 14:46 Uhr
Hat der Nürnberger Hauptbahnhof ein Gewaltproblem? Die Bundespolizei hatte am Sonntag jedenfalls viel zu tun.

© dpa Hat der Nürnberger Hauptbahnhof ein Gewaltproblem? Die Bundespolizei hatte am Sonntag jedenfalls viel zu tun.

Los ging es gegen 5.30 Uhr. Reisende alarmierten die Bundespolizei, dass es auf der Galerie, also im oberen Bereich der Einkaufshallen, eine Schlägerei gebe. Als die Streife eintraf, berichteten zwei Frauen den Beamten, dass sie von einem jungen Mann bespuckt und ins Gesicht geschlagen worden seien. Sofort beschimpfte und beleidigte der Tatverdächtige die Beamten. "Wenn ihr mich anfasst, hau ich euch auf die Fresse", fauchte er die Bundespolizisten an.

Die fesselten ihn dennoch, wobei der 19-jährige Mann wild um sich schlug und biss, einem der Beamten dabei eine blutende Kopfverletzung verpasste. Auch der 20-jährige Bruder des Aggressors versuchte, auf die Bundespolizisten einzuschlagen. Die beiden Störenfriede wurden auf die Wache gebracht, der 19-Jährige einem Haftrichter vorgeführt.

Zeitgleich prügelten sich auf der Toilette eines Restaurants im Hauptbahnhof zwei 26-Jährige. Einer der beiden soll seinen Gegenüber erst mit mehreren Faustschlägen zu Boden gestreckt und dann weiter auf ihn eingetreten haben. Die Bundespolizei stellte die Videoaufzeichnungen sicher, die Ermittlungen zum genauen Tathergang laufen noch.

Nur fünf Minuten später stritt sich in der Osthalle ein 22-Jähriger mit zwei 24-Jährigen. Eine Streife der Bundespolizei trennte die aufeinander einschlagenden Männer.

Die Bilanz dieser Minuten der Gewalt am Hauptbahnhof: Zwei Anzeigen wegen gefährlicher Körperverletzung, fünf wegen Körperverletzung, zwei wegen Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte und zwei wegen Beleidigung. Und zwei verletzte Bundespolizisten.

Am Nachmittag ging es im Bahnhofsumfeld weiter: Erst griff eine 19-Jährige während einer Personenkontrolle in der Königstorpassage Polizisten an, dann befreite ein 31-Jähriger seinen Bruder vor dem Osteingang aus einem Polizeigewahrsam.