"Tiere sind Leistungssportler": Circus Krone gastiert in Nürnberg

30.10.2014, 10:58 Uhr

"Alle Künstler sind Preisträger des großen Circus-Festivals in Monte Carlo“, verkündet PR-Mitarbeiter Markus Strobl, um die Qualität des Programms zu unterstreichen. Fast vier Millionen Menschen haben nach seinen Angaben "Celebration" schon gesehen. Unter dem Motto "Eine unvergessliche Reise um die Welt" bietet das Unternehmen ein dreistündiges, buntes Programm in der Manege.

Ist der Kopfstand eines Elefanten Artistik - oder Tierquälerei, wie Tierrechtsgruppen beklagen? Strobl erklärt dies so: "Der indische Arbeitselefant hat einen harten Schädelknochen, mit dem er in seiner Heimat Bäume umdrückt. Er benutzt dazu nicht sein Hinterteil, sondern seinen Kopf."

Einer der Krone-Elefanten hatte in seiner Kindheit beim Spielen einen Kopfstand versucht und dies dann öfter wiederholt, so der Krone-Mitarbeiter: "Andere Elefanten machen das nicht. Aber was der eine spielerisch getan hat, entwickelte ein Tierlehrer später als Zirkusnummer weiter." So entstehe der Beitrag für das Zirkusprogramm: Da Tiere Beschäftigung brauchen, um sich nicht zu langweilen, würde man einen spielerischen Zugang suchen. Dies gelte auch bei anderen Tierarten, so Strobl. Begriffe wie "Dressur" verwendet er lieber nicht mehr.

"Tiere sind Leistungssportler"

Krone setzt als letzter großer deutscher Zirkus Maßstäbe, was die Behandlung der 201 Tiere betrifft, so die Eigenwerbung des in München beheimateten Unternehmens: Zwei Veterinäre kümmern sich um die Gesundheit der Vierbeiner. Ein Tierschutz-Beauftragter des Zirkus kontrolliere, ob die Vorschriften eingehalten werden. Für jedes Tier gebe es außerdem einen Ernährungs- und Bewegungsplan. "Denn die Tiere sind schließlich Leistungssportler", meint Strobl. So stellt Dompteur Martin Lacey seine 14 afrikanischen Löwen vor, darunter den wegen einer Pigmentstörung weißen Löwen "King Tonga".

Ein Höhepunkt der verschiedenen Darbietungen ist sicherlich die chinesische Artistengruppe Chy Fu Dey, die mit Bungee-Gummiseilen synchron durch den Raum schwebt. Doch auch der kolumbianische Körperkünstler Crazy Wilson dürfte den Puls der Zuschauer in die Höhe treiben: Auf dem rotierenden Riesenrad zeigt er Salti und halsbrecherische Stunts. Clowns sind unverzichtbar für eine Zirkusvorstellung, daher spielen professionelle Witzbolde auf einer Luftpumpe Melodien aus Giuseppe Verdis Oper "Nabucco".

Die Mischung aus Tiernummern - unter anderem auch mit einem Breitmaulnashorn oder Seehunden - und moderner Show soll den Reiz der Vorstellung ausmachen. "Sie werden in die Traumwelt des Zirkus entführt", verspricht Strobl. Der Zirkus rückt mit gewaltigem Equipment an: Das Zelt - so groß wie ein Fußballplatz - bietet rund 4500 Zuschauern Platz. 352 Mitarbeiter sind im Einsatz. Täglich gibt es zwei Vorstellungen: wochentags um 15.30 Uhr und 20 Uhr sowie sonn- und feiertags um 14 und 18 Uhr.

Die Tickets kosten zwischen 15 und 40 Euro. Sie sind im Vorverkauf bei der NN-Geschäftsstelle Mauthalle oder über die Hotline 0 18 05-24 72 87 erhältlich.

7 Kommentare