Aus gutem Grund
„Diskussion ersparen“: Nürnberger Tierheim stoppt all seine Tiervermittlungen
13.12.2024, 13:43 Uhr"Wir sind keine Weihnachtsgeschenke!", mit diesen eindringlichen Worten in einem Instagram-Beitrag möchte das Tierheim Nürnberg derzeit Aufmerksamkeit auf ein bestimmtes Thema lenken. Viele Kinder wünschen sich zu Heiligabend kuschelige Haustiere, die unterm Baum landen - die Tierschützer aber raten dringend davon ab. Bei Worten soll es dabei nicht bleiben, das Tierheim werde rund um Weihnachten keine Tiere abgeben.
"Wie jedes Jahr gibt es auch jetzt bei uns vor Weihnachten einen Vermittlungsstopp!", schreiben die Verantwortlichen in ihrem Beitrag weiter. Im Speziellen will das Tierheim vom 16. Dezember bis zum 2. Januar keine Tiere vermitteln. "Dabei ist uns abermals wichtig zu betonen, dass Tiere keine Weihnachtsgeschenke sind und es aber auch darum geht, dass die Weihnachtstage und der Jahreswechsel zu turbulent sind, für die Eingewöhnung eines Haustieres", so das Tierheim.
Eine Ausnahme soll es aber geben: Die Partnertiervermittlung. Sollte also ein Partnertier verstorben sein und das andere Tier nun alleine, können sich Betroffene beim Tierheim unter der Rufnummer (0911) 919890 melden, um eine Lösung zu finden.
"Wir bitten darum, uns die jährlich wiederkehrende Diskussion zu ersparen, dass man Weihnachten ja soo viel Zeit zum Eingewöhnen und ansonsten das ganze Jahr keinen Urlaub hat", betonen die Tierheim-Verantwortlichen weiter. Auf Instagram erhält das Tierheim für den Schritt sehr viel Zustimmung. "Genau richtig so!", oder "Finde eure Einstellung richtig. Tiere sind etwas Besonderes, diese Entscheidung sollte man wirklich mit Verantwortung tragen", schreiben dort etwa Nutzer.
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Warum Weihnachten nicht der ideale Zeitpunkt für tierischen Zuwachs ist
Auch der Zentralverband Zoologischer Fachbetriebe Deutschlands e.V. (ZZF) rät, Tiere lieber erst nach dem Fest anzuschaffen. Bevor ein Tier zu einer neuen Familie zieht, sollten sich alle Beteiligten über die Bedürfnisse der Tierart informieren. Haustiere erfordern tägliche Pflege, Zuwendung und nicht zuletzt finanzielle Investitionen. Werden diese Aspekte nicht ausreichend bedacht, kann die Freude über das Tier rasch in Überforderung umschlagen, erklärt der Verband gegenüber der "Deutschen Presse-Agentur".
Weihnachten sei dabei oft nicht der ideale Zeitpunkt, um das Tier in ein neues Zuhause einziehen zu lassen. Feiertage sind voll von Trubel, Besuch und einer unruhigen Atmosphäre, was den Eingewöhnungsprozess für das Tier erschwert, so der ZZF auf "dpa"-Anfrage.
Besonders in der Anfangszeit brauchen Tiere viel Zeit, Aufmerksamkeit und Ruhe, um sich an ihre neue Umgebung zu gewöhnen. Der ZZF empfiehlt daher: Statt direkt ein Haustier zu schenken, sind als Weihnachtsgeschenk etwa ein Ratgeber zur Vorbereitung oder ein Gutschein für den Zoofachhandel die bessere Alternative.