Tödliches Gift in Laufamholz: Mops stirbt qualvoll
11.3.2018, 10:00 UhrEs war am Morgen des 7. März, Monk hatte die Nacht im Badezimmer verbracht, wie immer. Als sein Frauchen nach dem achtjährigen Mops sehen wollte, fand sie das Tier völlig entkräftet und bewusstlos in einer Lache aus Blut und Erbrochenem. Kurze Zeit später war ihr Hund tot.
So erzählt es Philipp Kluge, der viele Jahre seines Lebens mit dem Hund verbracht hat. Der schwarze Vierbeiner mit den Knopfaugen lebte bei seiner Mutter. Sie fand ihn an diesem Morgen und brachte ihn zur Tierärztin, doch auch die konnte nichts mehr für den Mops tun. Das Gift, das er zu sich genommen hatte, hat das Tier innerlich verbluten lassen.
Kein Hinweis auf die Art der Substanz
Auch wenn Monk früher in die Praxis gebracht worden wäre: Die Tierärztin hätte ihn nicht retten können, so wirkungsvoll war das Gift. Nur einschläfern wäre eine Möglichkeit gewesen, das hätte sein Leid verkürzt. So war es "ein sehr langer, qualvoller Tod", sagt Kluge am Telefon gegenüber nordbayern.de. Monk habe immer wieder versucht, das Gift zu erbrechen, das seinen Körper langsam zersetzte. Seine Mutter mache sich seitdem ständig Vorwürfe, dass sie nicht mehr eingreifen konnte.
Der Mops ist nicht der erste Hund, der in den vergangenen Monaten in der Region an Gift starb. Anfang des Jahres traf es einen Dalmatiner im Feuchter Eichenhain, im Februar berichteten mehrere Hundebesitzer im Nürnberger Stadtteil Johannis von mit Nägeln oder Gift präparierten Würstchen, die teilweise sogar vor den Haustüren der Halter lagen. Auf dem Weißenburger Jura gab es im Februar ebenfalls mehrere Fälle, ein Hund starb an einem Kontaktinsektizid. Die Polizei in Nürnberg hat bisher keine Erkenntnisse zu möglichen Tätern, sagte Pressesprecher Robert Sandmann auf Nachfrage. Der letzte aufgenommene Fall sei vom 15. Februar.
Nun also Laufamholz. Dort lebte Mops Monk zusammen mit der Hovawart-Hünding Choclet und seinem Mops-Kameraden Karlchen. "Es ist schwer zu sagen, welches Gift es war", gibt Besitzer Kluge die Worte der Tierärztin wieder. Es sei möglich, dass der Hund es schon vor vier Wochen zu sich genommen habe - oder erst am Tag vor seinem Tod. Inzwischen gebe es auch Gifte, die über die Schleimhäute aufgenommen werden. Der Hund muss den tödlichen Köder also nicht einmal fressen - es reicht, wenn er daran schnuppert oder leckt.
Andere Hundehalter berichten von ähnlichen Fällen
Nachdem Philipp Kluge das Schicksal seines Vierbeiners auf Facebook geteilt hat, erreichten ihn viele aufmunternde Botschaften. Auch Leidensgenossen meldeten sich bei ihm: Ein Hund sei mitte Februar an einem Giftköder am Wöhrder See gestorben, ein anderer im Dezember. Aber auch Hasskommentare waren dabei, die für Kluge eine Grenze überschreiten. "Ich will niemanden anklagen. Es soll einfach kein Hund mehr sterben."
Kluge und seine Mutter lassen nun besondere Vorsicht bei ihren Spaziergängen walten. Im Wiesengrund führen sie die Hunde nun meist an der Leine und versuchen, öfter aufs Land zu fahren. Da sie nicht wissen, wo ihr Mops die tödliche Substanz zu sich genommen hat, bleibt die Unsicherheit zwar ein ständiger Begleiter. "Aber wir wollen uns nicht komplett einschränken."
Bei der Polizei hatten sie sich zunächst nicht gemeldet, "wir hatten diese Woche noch nicht die Kraft", sagte Kluge am Samstag. Inzwischen hat seine Mutter den Fall aber angezeigt. Eine Rückmeldung steht noch aus.
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