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Tonnenschwere Neuigkeit: Spektakulärer Kran-Einzug im Tiergarten Nürnberg - das steckt dahinter

Stefan Zeitler

Online-Redaktion

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21.9.2024, 08:59 Uhr
Neuzugang im Tiergarten Nürnberg.

© Tiergarten Nürnberg/Thomas Hahn Neuzugang im Tiergarten Nürnberg.

"Wir haben eine kolossale Neuigkeit für euch", leitet der Tiergarten Nürnberg ein Statement ein. Darin teilen die Verantwortlichen vergangenen Mittwoch (18. September 2024) mit, dass ein Panzernashorn (Rhinoceros unicornis) ab sofort in Mittelfranken zuhause ist. Der Bulle, der auf den Namen "Gainda" hört, sei vor wenigen Tagen erst aus dem niederländischen Zoo aus Eindhoven nach Nürnberg gekommen.

"Hier soll er perspektivisch mit dem Nürnberger Panzernashornweibchen Sofie für Nachwuchs sorgen", bekommt "Gainda" gleich erste Hausaufgaben offiziell verordnet. Die 18-jährige "Sofie" wurde einst im Zoo Rotterdam geboren und fand am Ende über zwei britische Zoos ihren Weg im Jahre 2015 nach Nürnberg. Zwei Jahre später brachte sie dann ein Jungtier zur Welt, das mittlerweile in einem Zoo in Berlin lebt.

2020 kam ein weiteres Jungtier tragischerweise tot zur Welt. "Gainda" ist acht Jahre alt und wurde einst im französischen Beauval geboren.

So habe ein spezialisiertes Unternehmen eine "eigens für den Transport von Nashörnern und anderen großen Huftieren konstruierte Kiste" zum Einsatz gebracht. Am Ende wurde die Kiste mit einem Kran direkt an das Tor zum Dickhäuterhaus gehoben. Christian Kalb, der bei der Aktion als Kran-Spezialist an diesem Tag für die Allersberger Firma "ALL-KRAN Autokran GmbH & Co KG" im Einsatz war, verrät im Gespräch gegenüber nordbayern.de noch, dass "Gainda" exakt 2,4 Tonnen auf seine Waage gebracht habe.

Damit sich das Tier leichter an die neue Umgebung gewöhnen kann, wurden ihm vertraute Personen an die Seite gestellt. Zwei Tierpflegerinnen vom Zoo aus Eindhoven hätten das Nashorn auf seinem Weg begleitet, anschließend sei man auch noch zwei Tage mit persönlich vor Ort in Nürnberg geblieben. "Dank der Anwesenheit der beiden Vertrauenspersonen hat Gainda bereits kurz nach seiner Ankunft das Dickhäuterhaus erkundet und eine erste Portion Gras und Gemüse gefressen", teilen die Verantwortlichen mit.

Panzernashörner gelten als Einzelgänger, nur die Kälber bleiben rund eineinhalb Jahre mit ihrer Mutter zusammen. Die Weltnaturschutzunion "IUCN" stuft die Art als bedroht ein. Insgesamt soll es weltweit gerade einmal noch rund 3600 Tiere in freier Natur geben. Dort würden sie vor allem in Nordindien und Südnepal vorkommen, erklärt der Tiergarten in der Mitteilung weiter.

Bewegte Geschichte

Kriege, illegale und nicht nachhaltige Jagd sowie menschliche Infrastruktur und invasive Pflanzenarten würden unter anderem dafür sorgen, dass die Tiere in freier Natur bedroht sind.

Angesichts des Artensterbens wolle man im internationalen Verbund nun die zunehmend bedrohte Tierart züchten.

"Das Ziel besteht darin, gesunde und genetisch vielfältige Bestände in menschlicher Obhut zu bewahren, während die Bestände in der Natur wegen unterschiedlicher Bedrohungen Gefahr laufen, immer weiter zu schrumpfen oder gar ganz zu verschwinden", lässt der Tiergarten Nürnberg die Mitteilung dazu abschließend enden.

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