Traditions-Lokal: Tucherbräu in Nürnberg soll wiedereröffnen

Johannes Handl

Lokalredaktion

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26.3.2019, 18:46 Uhr
Traditions-Lokal: Tucherbräu in Nürnberg soll wiedereröffnen

© Horst Linke

Sie war eine beliebte Anlaufstelle für Touristen und Einheimische. Theaterbesucher schauten gerne auf einen Absacker vorbei. Die CSU feierte hier rauschende Wahlpartys oder verarbeitete bittere Niederlagen. Doch seit Herbst 2012 steht das Restaurant am Kartäusertor leer. Bevor die Gaststätte wieder als solche genutzt werden kann, gibt es viel zu tun.

Die Bausubstanz des Gebäudes, das im Winter noch als Notschlafstelle genutzt wurde, ist in einem sehr schlechten Zustand. Seit Jahren wurde nichts saniert. Über die nötige Generalsanierung herrschte folglich Einigkeit unter den Stadtratsfraktionen. Diskutiert wurde im Bau- und Vergabeausschuss über die Kostenhöhe. "Fünf Millionen Euro sind kein unerheblicher Betrag", gab SPD-Stadtrat Gerhard Groh zu bedenken. Im speziellen Fall sei er aber nicht zu hoch.

Kein "lumpiges Wirtshaus"

Schließlich handele es sich nicht um ein "lumpiges Wirtshaus", sondern gut angelegtes Geld, wenn man sich die exponierte Lage unweit der Straße der Menschenrechte, des Germanischen Nationalmuseums und der Stadtmauer vor Augen halte. Ähnlich sieht es Christian Vogel: "Es wäre ein fatales Signal, wenn wir das Gebäude leerstehen lassen würden." Für den Bürgermeister geht es um die Darstellung der Stadt: "Wir wollen das Projekt als Gesamtmoment positiv bewerten."

Baureferent Daniel Ulrich betont, dass es sich um keine Luxus-, sondern eine zweckmäßige Sanierung handele. Die Investitionen in die Anlage – Elektrizität, Lüftung, Technik für eine qualitativ hochwertige Küche – nehmen demnach fast die Hälfte der Gesamtausgaben ein. Auch die Honorarkosten fielen vergleichsweise hoch aus, weil zusätzlich zum Architekten auch ein Küchenbauer gebraucht werde.

Bevor die Stadt das Lokal, das frühestens im Januar 2021 eröffnet wird, vermieten kann, steht neben dem Hauptgebäude auch die Sanierung des Stadtmauerturms Frauentormauer 19 und des Kasemattenturms Frauentormauer 17 a an. Hier gilt es, den Brand- und Denkmalschutz zu berücksichtigen und zunächst Schadstoffe zu entsorgen.

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