Mit Zwölf-Meter-Turm
Transformation des Kaufhofs in Nürnberg: Am Wochenende geht es los - das sind die Pläne der Stadt
20.9.2024, 14:02 UhrDas Kaufhof-Gebäude steht nun schon seit über einem Jahr leer – doch im Juli 2024 kam endlich Bewegung in die Sache: Die Stadt Nürnberg erwarb das denkmalgeschützte Gebäude für rund 30 Millionen Euro. Jetzt gibt es frische Pläne für die Zukunft des markanten Bauwerks aus den 1950er Jahren.
Nach Angaben der Stadt Nürnberg soll das rund 3500 Quadratmeter große Erdgeschoss vorübergehend in drei Bereiche aufgeteilt werden. Zwei Flächen sind für Handel vorgesehen, während der dritte für Veranstaltungen genutzt werden soll. "Die Stadt Nürnberg plant eine Zwischennutzung des Gebäudes, um den Leerstand schnellstmöglich zu minimieren", teilt Andrea Heilmaier, Wirtschaftsreferentin der Stadt, mit. Da die Stadt jedoch noch nicht Eigentümer des Gebäudes sei, könne man noch nicht schneller voranschreiten, fügt sie hinzu. Für Heilmaier ist klar, dass das Gebäude nicht allein für Handel genutzt werden soll. Das Ziel sei eine vielseitige Nutzung – eine Mischung aus Handel, Gastronomie, Bildung und, idealerweise, auch einem Kongresszentrum.
Eine Machbarkeitsstudie klärt, welche Möglichkeiten der Standort bietet. "Ziel ist es, ein nachhaltiges Nutzungskonzept zu erarbeiten, das sowohl wirtschaftlich tragfähig ist, als auch den städtebaulichen Anforderungen gerecht wird. Die Entwicklung soll dabei auch die angrenzenden Immobilien wie den City-Point berücksichtigen" betont die Wirtschaftsreferentin.
Zukunftsmusik belebt den Leerstand
Eine erste Zwischennutzung hat die Stadt nun in einer Pressemitteilung verraten. Ab dem Wochenende startet ein innovatives Kunst- und Kulturprojekt namens "Zukunftsmusik". Gemeinsam mit dem Projektbüro Kultur hat die Stadt das Programm ins Leben gerufen. Von Herbst 2024 bis Frühjahr 2025 wird das Areal rund um das Kaufhof-Gebäude zum Schauplatz für Kunst, Kultur, Shows und Musik. Im Zentrum steht dabei ein zwölf Meter hoher Turm, der eigens von der Berliner Architekturgruppe "raumlaborberlin" errichtet wurde. Unterstützt wird "Zukunftsmusik" durch Finanzmittel des Bayrischen Städtebauförderungsprogramms.
Für die erste Phase der "Zukunftsmusik" im Herbst 2024 werden regionale wie überregionale Akteurinnen und Akteure aus den unterschiedlichsten kreativen Disziplinen wie Kunst, Kultur, Musik, Design und Architektur verschiedene Aktionen in der Öffentlichkeit und an den Schaufenstern des Erdgeschosses durchführen.
"Mit der ‚Zukunftsmusik‘ wollen wir erfahrbar machen, wie attraktiv und lebendig Stadt sein kann, wenn Kunst und Kultur als Motor einbezogen werden. Es geht um die Vielfalt in der Stadt, in der sich unterschiedliche Lebensmodelle ebenso widerspiegeln wie die Menschen, die Nürnberg ausmachen", so Elisabeth Hartung, Leiterin des Projektbüros Kultur.
Programm für das Auftaktwochenende
Am Samstag, den 21. September, eröffnet ein Flashmob von Streetdancern am Fuße des Turms von raumlaborberlin in der Pfannenschmiedsgasse die "Zukunftsmusik". Die offizielle Eröffnung mit Vertretern von Stadt und Land, zahlreichen Kunstschaffenden und der Öffentlichkeit beginnt um 17 Uhr. Anschließend geht es mit Musik, Shows und Kunst bis 22 Uhr weiter in die Nacht hinein. Am Sonntag, den 22. September, startet das Programm bereits um 11 Uhr. Um 15 Uhr lädt die Stadtspitze zu einem Gespräch mit Experten aus München und Wien, bei dem auch die Öffentlichkeit willkommen ist.
Schon am Eröffnungswochenende dürfen sich Besucherinnen und Besucher auf ein abwechslungsreiches Programm freuen, heißt es: Kunstausstellungen, Installationen, Vorträge, Aufführungen, Workshops und Musik sollen vielfältige Erlebnisse bieten. Das vollständige Programm von "Zukunftsmusik" wird regelmäßig aktualisiert und ist jederzeit auf der offiziellen Website abrufbar.