Fans empört
Trotz Kontroverse um Till Lindemann: Rammstein-Songs bei Rock im Park - Veranstalter mit Statement
4.6.2023, 22:12 UhrDie Kontroversen um Rammstein reißen nicht ab. Seit Tagen machen Till Lindemann und sein mutmaßlicher Umgang mit Frauen Schlagzeilen. Die Songs der Band waren bei Rock im Park trotzdem zu hören. Unter anderem dröhnten sie als Zwischenprogramm aus den Lautsprechern der Mandora-Stage. Einige Besucherinnen und Besucher des Festivals zeigten sich daraufhin in den sozialen Medien empört. "Hier wird an den Bühnen ohne Ende Rammstein gespielt. Habt ihr von den Anschuldigungen gegen Lindemann nichts mitbekommen?", beschwerte sich ein User auf Twitter, und weiter: "Schämt euch!"
Sagt einiges über @rockimpark_com aus, wenn zwischen den Acts durchgehend #Rammstein läuft...#Lindemann #rip2023 #RockimPark pic.twitter.com/970LxYaatd
— Ikaka Sias (@IkakaSias) June 3, 2023
Andere hatten nichts gegen die Musikauswahl einzuwenden. "Solange nichts bestätigt ist, sollte man Musik einfach Kunst sein lassen", so die Reaktion eines anderen Users. Auf Anfrage unserer Redaktion äußerte sich der Veranstalter zu der Kritik. Bei der abgespielten Playlist handelt es sich um eine algorithmische Playlist eines Streamingdienstes, über die "genretypische Titel zusammengestellt" wurden. Der Song von Rammstein lief daher "vom Algorithmus gesteuert, weil es halt eine Musik ist, die ähnlich zu der von Rock im Park ist."
Der Song war also nicht bewusst eingesetzt, sondern gelang automatisch in die Playlist. Am Samstag wurde der Veranstalter dann darauf aufmerksam gemacht , dass ein Song der Band abgespielt wurde. Laut dem Sprecher hatte sich bis Dato allerdings kein Gast direkt beschwert. Als umgehende Reaktion entfernten die Veranstalter die Songs von Rammstein aus der automatisch generierten Playlist. "Wir wollen uns damit jetzt nicht positionieren [...] Aber erstmal, um das in der Situation, in der es noch unklar ist, einfach vorsichtshalber. Es gibt genug andere Bands, die zu Rock im Park passen."
Schwere Vorwürfe
Rammstein-Frontmann Lindemann sieht sich derzeit mit gleich mehreren Vorwürfen konfrontiert. Einerseits geht es um umstrittene Gedichte des Sängers, andererseits werfen ihm mehrere Frauen vor, ihnen gegenüber übergriffig geworden zu sein. Auf Social Media häufen sich Berichte von weiblichen Fans, in denen unter anderem von K.O.-Tropfen und nicht einvernehmlichem Sex die Rede ist. Der Verlag Kiepenheuer & Witsch (Kiwi) beendete seine Zusammenarbeit mit Lindemann. Rammstein äußerte sich am Samstag auf Instagram zu den Vorwürfen. Diese nehme die Band "außerordentlich ernst" und hätten sie "sehr getroffen". Gleichzeitig betonten sie: "Wir, die Band, haben aber auch ein Recht - nämlich ebenfalls nicht vorverurteilt zu werden."
Dieser Artikel wurde um 22.12 Uhr aktualisiert.