Übergabe am Freitag: Mehr als 22.000 Unterschriften für 365-Euro-Ticket

22.4.2020, 16:35 Uhr

Ein allgemeines 365-Euro-Ticket für den öffentlichen Nahverkehr könnte es bald in Nürnberg geben. Ein entsprechendes Bürgerbegehren mit mehr als 22.000 Stimmen soll am Freitag beim Nürnberger Rathaus eingereicht werden, sagte ein Sprecher des Bürgerbegehrens am Mittwoch. Bisher galt die Fahrkarte für einen Euro pro Tag in Bayern nur für Schüler und Auszubildende als finanzierbar. "Was wir jetzt fordern, ist ein 365-Euro Ticket für alle", sagte der Sprecher.

Außerdem gehe es um ein Monatsticket für 15 Euro. Die benötigten 12.000 Unterschriften seien deutlich überschritten worden, hieß es weiter. Das 365-Euro-Ticket für Schüler und Auszubildende soll es in Nürnberg ab Beginn des neuen Schuljahrs geben.

Vorbild für das Projekt "365-Euro-Ticket" ist für die Organisatoren die Stadt Wien. Im Vergleich dazu habe Nürnberg viel zu teure Tickets und deutlich schlechtere Verkehrsverbindungen. In beiden Punkten müsse sich die Stadt deutlich verbessern.

"Wir wollen die soziale-ökologische Wende", sagt Titus Schüller (Die Linke), Teil des Nürnberger Stadtrats. "Dieses Bürgerbegehren passt in unsere Zeit. Wir wollen nicht länger warten, sondern in dieser Frage auch Druck machen", so Schüller weiter. Es wäre ein bedeutender Schritt zu einer klimagerechten und sozialen Verkehrspolitik in der Stadt.

Falls der neu gewählte Stadtrat die Forderung nach einem 365-Euro-Jahresticket für Nürnberg ablehnt, wäre der Weg dann frei für einen Bürgerentscheid - vorbehaltlich des Ergebnisses der Stadt bei der Überprüfung der Unterschriften.

Im Landkreis Regensburg wird das Ticket für Schüler und Auszubildende zum 1. August eingeführt, im Großraum München ist es in Planung. Rechtlich möglich ist es auch in den Städten und Landkreisen Augsburg, Ingolstadt und Würzburg.

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