Umbauarbeiten am Maxtorgraben sorgen für geballte Kritik
1.12.2017, 15:48 UhrSeit knapp vier Wochen sind die Bauarbeiten fertig und die Signalanlage am Maxtorgraben durch einen Zebrastreifen ersetzt worden. "Das funktioniert eigentlich fast besser", sagen Niklas (18) und Francis (17) zu ihren bisherigen Erfahrungen. Mitschülerin Patricia findet die Lösung auch gut, "man kommt schneller voran", betont sie mit Verweis auf die früher kurze Grün-Phase beim Überqueren der Ampel. Bei der Stichprobe des Stadtanzeigers finden gut zwei Drittel, dass das neue Verkehrskonzept klappt, während ein paar Befragte gern die Ampel behalten hätten.
Es gibt aber auch Bedenken. Die Mutter einer 13-jährigen Tochter hat schon brenzlige Situationen beobachtet, weil trotz des "Vorfahrt geändert"-Schilds eine Kreuzung vorher bei der Tuchergartenstraße manche Fahrzeuglenker zu schnell unterwegs sind. Sie fragt sich, warum die Stadt nicht mehr Tafeln mit Blinklicht auch direkt vor dem Labenwolf-Gymnasium aufgestellt hat.
Besonderes Kopfschütteln erzeugt aber die rot-weiße "Vorfahrt achten"-
Markierung auf dem Radweg am westlichen Rand der Labenwolfstraße unmittelbar vor der Kreuzung zum Maxtorgraben. "Das ist nicht selbsterklärend", kritisiert Andrea Franke, Leiterin des Labenwolf-Gymnasiums, die hier selbst täglich mit dem Rad unterwegs ist. Denn weil an der Kreuzung jetzt "rechts vor links" gilt, sollte dies ihrer Ansicht nach auch auf die Radfahrer zutreffen — "sonst wären sie doch die Gelackmeierten", findet sie.
Rechtsfreier Raum?
Als Folge der unklaren Lage, hat Franke beobachtet, dass Kinder und Jugendliche lieber den Zebrastreifen nehmen, was rechtlich nicht erlaubt ist — es sei denn, der Drahtesel wird geschoben. Der Sicherheitsbeauftragte der Schule fand derweil heraus, dass ein Verkehrszeichen auf dem Asphalt "nicht bindend ist", weshalb Kritikerin Franke sich fragt, ob es sich hier womöglich um einen rechtsfreien Raum handelt.
Das Schulforum des Labenwolf-Gymnasium, dem auch der Elternbeirat angehört, hat einen gemeinsamen Brief abgefasst, der nun an die Stadtverwaltung weitergeleitet wird, in dem auf die Gefahrenherde hingewiesen wird. Franke erneuert zudem ihren Wunsch nach einem sicheren Überweg per Zebrastreifen vor der Schule in der Labenwolfstraße.
Baureferent Daniel Ulrich verteidigt das Gesamtkonzept. Da der Radweg nicht benutzungspflichtig sei, habe man Handlungsbedarf gesehen. Das Zeichen sei "zur Verdeutlichung" und "als Erinnerung" aufgetragen worden, damit keine Fußgänger gefährdet werden. "Wir haben es mal so probiert", erklärt Ulrich, dem bewusst ist, dass die Gesetzgebung hier "ein hochsensibler Bereich" sei. Er hofft nun, dass sich die Verkehrsregelung einspielen wird.(Siehe Vorstadtbrille Seite 30)
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