Umfrage: Sogar Raucher finden das Rauchverbot mittlerweile gut

4.1.2017, 06:00 Uhr
Heike Wolff (50), Assistentin einer Geschäftsleitung: Mir gefällt das Rauchverbot. Ich fand es von vorneherein okay, obwohl ich selbst rauche. Ich muss auch in meiner eigenen Wohnung immer vor die Tür. Manchmal, wenn ich in ein anderes Bundesland fahre, genieße ich es, mal in einer Kneipe bei einem Bierchen in Ruhe eine Zigarette zu rauchen – obwohl es mich hinterher nervt, wenn die Klamotten stinken. Hier in Nürnberg gehe ich immer vor die Tür, und da stehen immer die netten Leute. Ich bin ein kommunikativer Mensch, und das kommt mir sehr entgegen. Aber ich wünsche mir keinen Heizpilz, weil ich das eine schreckliche Verschwendung finde. Man muss sich eben fürs Rauchen anziehen und dann für die Sucht leiden.
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Heike Wolff raucht gerne draußen

Heike Wolff (50), Assistentin einer Geschäftsleitung: Mir gefällt das Rauchverbot. Ich fand es von vorneherein okay, obwohl ich selbst rauche. Ich muss auch in meiner eigenen Wohnung immer vor die Tür. Manchmal, wenn ich in ein anderes Bundesland fahre, genieße ich es, mal in einer Kneipe bei einem Bierchen in Ruhe eine Zigarette zu rauchen – obwohl es mich hinterher nervt, wenn die Klamotten stinken. Hier in Nürnberg gehe ich immer vor die Tür, und da stehen immer die netten Leute. Ich bin ein kommunikativer Mensch, und das kommt mir sehr entgegen. Aber ich wünsche mir keinen Heizpilz, weil ich das eine schreckliche Verschwendung finde. Man muss sich eben fürs Rauchen anziehen und dann für die Sucht leiden. © Ralf Rödel

Herbert Grießhammer (59), Ergotherapeut: Ich erinnere mich, dass ich vor zehn Jahren, als das Rauchverbot begann, mit einer Freundin in einer Gaststätte saß. Da ging ein Reporter mit Fotoapparat durch, und ich war total begeistert. Ich habe gesagt: Ich habe es so satt, dass meine Klamotten tagelang stinken, wenn ich aus einer Kneipe komme. Ich gehe gerne in Kneipen, und seit dem Verbot muss ich keine Angst mehr haben, dass ich da verräuchert werde. Dass man es nicht allen recht machen kann, ist klar. In der Regel sind die Raucher, die da vor der Kneipentür stehen, recht leise Leute, die sich unterhalten und ihre ganz eigene Sozialität genießen. Ich bin da schon manchmal dabei, etwa in der Arbeit, wenn Kollegen rauchen. Aber ich wäre dagegen, für die Raucher Wärmepilze aufzustellen, das finde ich grässlich, denn das ist eine unglaubliche Energieverschwendung.
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Herbert Grießhammer versteht Raucher

Herbert Grießhammer (59), Ergotherapeut: Ich erinnere mich, dass ich vor zehn Jahren, als das Rauchverbot begann, mit einer Freundin in einer Gaststätte saß. Da ging ein Reporter mit Fotoapparat durch, und ich war total begeistert. Ich habe gesagt: Ich habe es so satt, dass meine Klamotten tagelang stinken, wenn ich aus einer Kneipe komme. Ich gehe gerne in Kneipen, und seit dem Verbot muss ich keine Angst mehr haben, dass ich da verräuchert werde. Dass man es nicht allen recht machen kann, ist klar. In der Regel sind die Raucher, die da vor der Kneipentür stehen, recht leise Leute, die sich unterhalten und ihre ganz eigene Sozialität genießen. Ich bin da schon manchmal dabei, etwa in der Arbeit, wenn Kollegen rauchen. Aber ich wäre dagegen, für die Raucher Wärmepilze aufzustellen, das finde ich grässlich, denn das ist eine unglaubliche Energieverschwendung. © Ralf Rödel

Vanessa Gräf (20), Auszubildende im dualen Studium: Ich finde das Rauchverbot eigentlich nicht schlecht. Aber es hat Vor- und Nachteile: Wenn die Raucher vor die Tür gehen, wird die Gemeinschaft getrennt, Gespräche werden dann draußen fortgesetzt. Wenn man als Nichtraucher im Restaurant zurückbleibt, dann kann man nicht mehr mitreden. Andererseits werden vor der Tür neue Freundschaften geschlossen, etwa mit Leuten vom Nachbartisch. Wenn ein Gesprächsthema wirklich interessant ist, dann frage ich hinterher nach, aber im Allgemeinen tue ich das nicht. Ich bleibe dann auch allein am Tisch zurück – wer geht schon gerne raus in die Kälte, um dabei zuzusehen, wie jemand raucht?! Ich fand es früher unangenehm, wenn man im Restaurant noch nicht mit dem Essen fertig war, und es hat jemand am Tisch angefangen zu rauchen. Das hat dann immer in den Augen gebrannt. Jetzt müssen die Raucher eben rausgehen. Raucherzimmer, wie in anderen Bundesländern, finde ich nicht gut. In so einem Raum staut sich ja der Rauch noch mehr. Ich war schon mal in so einem Raucherzimmer, dann brennen die Augen noch stärker. Und letztlich kommt es aufs Gleiche raus: Die Raucher sind dann getrennt von den anderen.
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Vanessa Gräf sieht Vor- und Nachteile

Vanessa Gräf (20), Auszubildende im dualen Studium: Ich finde das Rauchverbot eigentlich nicht schlecht. Aber es hat Vor- und Nachteile: Wenn die Raucher vor die Tür gehen, wird die Gemeinschaft getrennt, Gespräche werden dann draußen fortgesetzt. Wenn man als Nichtraucher im Restaurant zurückbleibt, dann kann man nicht mehr mitreden. Andererseits werden vor der Tür neue Freundschaften geschlossen, etwa mit Leuten vom Nachbartisch. Wenn ein Gesprächsthema wirklich interessant ist, dann frage ich hinterher nach, aber im Allgemeinen tue ich das nicht. Ich bleibe dann auch allein am Tisch zurück – wer geht schon gerne raus in die Kälte, um dabei zuzusehen, wie jemand raucht?! Ich fand es früher unangenehm, wenn man im Restaurant noch nicht mit dem Essen fertig war, und es hat jemand am Tisch angefangen zu rauchen. Das hat dann immer in den Augen gebrannt. Jetzt müssen die Raucher eben rausgehen. Raucherzimmer, wie in anderen Bundesländern, finde ich nicht gut. In so einem Raum staut sich ja der Rauch noch mehr. Ich war schon mal in so einem Raucherzimmer, dann brennen die Augen noch stärker. Und letztlich kommt es aufs Gleiche raus: Die Raucher sind dann getrennt von den anderen. © Ralf Rödel

Christof Heinz (24), Student: Ich finde das Rauchverbot inzwischen sehr angenehm, auch wenn ich selbst Raucher bin. Vor der Einführung fand ich es ein bisschen komisch, weil man es ja gewohnt war, in der Kneipe zu rauchen. Die Umstellung war für mich nicht wirklich groß, weil ich in Hessen studiere, da kann man in etlichen Kneipen noch rauchen. Und hier in Franken geht man eben ab und zu an die frische Luft, das ist dann auch gut. In Hessen besuche ich meistens die Raucherkneipen, weil das mit den Leuten dort irgendwie gemütlicher ist und weil das eben die Stammkneipen sind. Dass die Klamotten hinterher riechen, stört mich manchmal schon. Aber dann hängt man sie eben raus oder wäscht sie; man ärgert sich aber, wenn man sie am nächsten Tag eigentlich nochmal anziehen wollte.
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Christof Heinz findet das Verbot gut

Christof Heinz (24), Student: Ich finde das Rauchverbot inzwischen sehr angenehm, auch wenn ich selbst Raucher bin. Vor der Einführung fand ich es ein bisschen komisch, weil man es ja gewohnt war, in der Kneipe zu rauchen. Die Umstellung war für mich nicht wirklich groß, weil ich in Hessen studiere, da kann man in etlichen Kneipen noch rauchen. Und hier in Franken geht man eben ab und zu an die frische Luft, das ist dann auch gut. In Hessen besuche ich meistens die Raucherkneipen, weil das mit den Leuten dort irgendwie gemütlicher ist und weil das eben die Stammkneipen sind. Dass die Klamotten hinterher riechen, stört mich manchmal schon. Aber dann hängt man sie eben raus oder wäscht sie; man ärgert sich aber, wenn man sie am nächsten Tag eigentlich nochmal anziehen wollte. © Ralf Rödel

Christa Neimeier (71), Rentnerin: Ich finde das Rauchverbot eigentlich gut. Früher war das schon lästig, wenn im Speiselokal andere Gäste am Tisch geraucht haben. Gesagt habe ich dann nichts, denn man konnte es den anderen ja nicht verbieten. Für die Anwohner von Kneipen ist es aber zum Teil schwierig, wenn die Raucher vor der Tür stehen. Gegenüber meiner Wohnung ist so eine Kneipe. Ich mache abends mein Fenster zu, damit ich nichts höre. Im Sommer ist das schon schwierig. Ich schwitze dann eben. Ich öffne dann die Fenster nach hinten hinaus, und so ab ein Uhr in der Nacht kann man dann alle Fenster öffnen. Aber das ist schon lästig. Die Leute unterhalten sich dann nicht gerade leise, besonders das Lachen ist immer so laut. Manche nehmen eben keine Rücksicht.
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Christa Neimeier beklagt den Lärm

Christa Neimeier (71), Rentnerin: Ich finde das Rauchverbot eigentlich gut. Früher war das schon lästig, wenn im Speiselokal andere Gäste am Tisch geraucht haben. Gesagt habe ich dann nichts, denn man konnte es den anderen ja nicht verbieten. Für die Anwohner von Kneipen ist es aber zum Teil schwierig, wenn die Raucher vor der Tür stehen. Gegenüber meiner Wohnung ist so eine Kneipe. Ich mache abends mein Fenster zu, damit ich nichts höre. Im Sommer ist das schon schwierig. Ich schwitze dann eben. Ich öffne dann die Fenster nach hinten hinaus, und so ab ein Uhr in der Nacht kann man dann alle Fenster öffnen. Aber das ist schon lästig. Die Leute unterhalten sich dann nicht gerade leise, besonders das Lachen ist immer so laut. Manche nehmen eben keine Rücksicht. © Ralf Rödel