Umweltstation Wöhrder See: Auftakt für Millionenprojekt

11.2.2018, 05:56 Uhr
Die Energie- und Umweltstation am Südufer des Wöhrder Sees entsteht in der Nähe der Norikusbucht.

© Oliver Acker, www.digitale-luftbilder.de Die Energie- und Umweltstation am Südufer des Wöhrder Sees entsteht in der Nähe der Norikusbucht.

Ein Ort des Lernens auf dem Wasser: Die Stadt Nürnberg hätte am liebsten schon 2017 mit den Bauarbeiten begonnen, doch die Konjunktur hatte ihr einen Strich durch die Rechnung gemacht. In Deutschland läuft es rund, die Baufirmen sind gut ausgelastet, die Preise hoch. Ursprünglich waren für die Energie- und Umweltstation rund 3,4 Millionen Euro veranschlagt, nun werden die Kosten voraussichtlich bei 4,2 Millionen Euro liegen. 1,78 Millionen Euro gibt der Freistaat Bayern dazu. Er will schließlich auch sein Mähboot in der Anlage unterbringen.

Damit die Kostensteigerung im Rahmen bleibt, hat die Verwaltung die Bauarbeiten umgeplant. Unter anderem wird erst einmal eine Arbeitsebene im Bereich der schon vorhandenen Landzunge geschaffen. Sie dient als Basis für die Rammarbeiten. Mit schwerem Gerät – 40 Tonnen wiegt so eine Maschine immerhin – müssen 15 Meter lange Pfähle in den Grund des Sees gerammt werden, damit die Umweltstation in der Nähe der Norikusbucht künftig auf sicherem Terrain steht. Insgesamt 26 Pfähle tragen am Ende das aus Holz bestehende Gebäude.

"Die Versorgung der Baustelle mit Material und der Transport der schweren Maschinen durch das dicht bewachsene und befahrene Gebiet des Wöhrder Sees wird logistisch und technisch eine Herausforderung", so Baureferent Daniel Ulrich.

Alle Varianten wenig hilfreich

Umweltstation Wöhrder See: Auftakt für Millionenprojekt

© Alle Simulationen: Mario Bodem (Architekt)

Seine Behörde hatte zuvor geprüft, ob eine abgespeckte Form der Umweltstation die Kosten spürbar senken würde. Das sei aber nicht der Fall, wie Ulrich im September 2017 den Stadträten berichtete. Zum Beispiel wurde ein Standort an Land statt im Wasser in Erwägung gezogen, die Streichung der Dachterrasse, weniger Platz für die Ausstellung und die Toilettenanlage, die in der Station untergebracht werden soll, sollte an anderer Stelle stehen.

Letztlich aber hatten sich alle Varianten als wenig hilfreich erwiesen. "Wir bekämen ein schlechteres Gebäude an einer schlechteren Stelle für nahezu das gleiche Geld", hatte Ulrich im Herbst im Bau- und Vergabeausschuss des Stadtrats erklärt.

Die Energie- und Umweltstation wird Angebote und Veranstaltungen für Schulklassen bieten, aber auch für andere interessierte Gruppen. In dem Gebäude entsteht eine Garage für das Mähboot des staatlichen Wasserwirtschaftsamts, mit dem das Grünzeug im See gestutzt wird. Außerdem wird ein öffentliches WC untergebracht, das am südlichen Seeufer schon lange fehlt.

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