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Unbegrenztes Filmvergnügen: Kinos in Nürnberg starten Initiative

Minh Anh Nguyen

Online-Redaktion

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16.8.2024, 15:20 Uhr
Ein Kinosaal: Mit einem Abo wollen Kinomacher ein größeres Publikum erreichen.

© IMAGO/Alexander Gonschior Ein Kinosaal: Mit einem Abo wollen Kinomacher ein größeres Publikum erreichen.

Sieben Kinos haben in Zusammenarbeit ein bundesweites Kino-Abo ins Leben gerufen. Mit dem monatlichen Abo erhalten Mitglieder der sogenannten "Cineville-Community" unbegrenzten Zugang zum Filmprogramm von teilnehmenden Kinos. Unabhängige Kinos, Arthouse-Filmtheater und Programmkinos haben sich dafür zusammengeschlossen.

In der Erstphase beschränkt sich das Angebot aktuell auf Kinos in Berlin, Hamburg, Köln, Freiburg und Nürnberg. Laut Initiative soll im Herbst die Ausweitung mit Kinos in ganz Deutschland folgen. Hinter dem Projekt stecken sieben Gründungskinos, zwei Nürnberger sind auch dabei.

Cineville: Ein niederländisches Konzept in Deutschland

Das Filmhaus Nürnberg und das Casablanca Filmkunsttheater Nürnberg haben nach der Coronapandemie das Projekt mit initiiert. Matthias Damm, Theaterleiter des Casablancas, erklärt im Gespräch mit unserer Redaktion, dass man damals nach Wege gesucht hat, wie man weiterhin das Publikum erreichen kann.

Der Kinomacher wollte besonders junge Zuschauerinnen und Zuschauer ansprechen und Indie-Kinos attraktiv machen. Dafür warfen die deutschen Betreiber einen Blick ins Nachbarland: Seit einigen Jahren wird in den Niederlanden das "Cineville"-Konzept erfolgreich geführt. Dort konnte das Abomodell mehr und neue Menschen ins Kino locken, erklärt Mikosch Horn, Leiter des Filmhauses Nürnberg.

Cineville soll dabei den Kontakt zwischen Zuschauer und Kino herstellen, so Damm. Durch das Abo würde man eine gewisse Experimentierfreudigkeit fördern. "Letztendlich erhoffen wir uns, mit Cineville einen cinephilen Club von Kinoenthusiast*innen gegründet zu haben", sagt Horn.

Kinoabo: Mehr Städte sollen folgen

Gemeinsam mit Kinomachern aus Köln, Hamburg und Freiburg hatten Damm und Horn im Sommer 2022 erste Schritte gemacht, um das Projekt an den Start zu bringen. Jetzt startet es in den vier Regionen der Gründungskinos und in Berlin. "Wir wollen nun das Abosystem erstmal organisatorisch und technisch stabil aufstellen, es gilt viele unterschiedliche Kinos und auch Kinokassensystem zu integrieren, Werbung und Öffentlichkeitsarbeit zu organisieren und auch die redaktionelle Arbeit für die Cineville-Webseite aufzubauen", so Horn.

In Nürnberg machen insgesamt vier Kinos mit. Filmliebhaber können mit dem Cineville-Abo ab sofort im Casablanca-Filmkunsttheater, Filmhaus im KunstKulturQuartier, der Meisengeige und im Metropolis unbegrenzt Filme schauen. Weiter wolle man ein breites Netzwerk aufbauen und weitere Arthouse-Kinos mit aufnehmen, sagt Damm. In diesem Jahr sollen noch Kinos in Fürth und Erlangen dazukommen. Bundesweit wurde nach Startschuss am Donnerstag bereits Abos im mittleren dreistelligen Bereich abgeschlossen.