Unfall-Atlas: Das sind Nürnbergs gefährlichste Straßen

3.10.2018, 15:35 Uhr

2017 starben in Deutschland 3180 Menschen bei Verkehrsunfällen. Im Durchschnitt waren das etwa neun Menschen pro Tag. Ende September hat nun das statistische Bundesamt erstmals einen Unfall-Atlas ins Netz gestellt. Damit lassen sich regional bezogen Daten und Fakten von Unfällen herauslesen. In Nürnberg sticht die Kreuzung Färberstraße/Frauentorgraben heraus. Die interaktive Karte verrät, dass es im vergangenen Jahr in elf Unfälle in diesem Bereich gab.

Auf der interaktiven Karte ist zu sehen, dass Straßenabschnitte in verschiedenen Farben markiert sind, rot steht für 11 bis 16 Unfälle mit Personenschaden, blau für höchstens einen. Abgesehen davon ist der Stadtplan mit roten Punkten übersät, jeder Fleck steht für einen Unfall. Vor allem an Kreuzungen liegen oft mehrere rote Punkte eng beieinander.

Abgesehen von der Kreuzung Frauentorgraben/Zeltnerstraße sticht auch die Gibitzenhofstraße im Abschnitt zwischen Landgraben- und Schloßäckerstraße heraus. Hier sind 14 Unfälle markiert. Herausfiltern lässt sich auch, ob Fußgänger, Radfahrer, Pkw, Krafträder oder andere Verkehrsmittel beteiligt waren und ob es leicht verletzte, schwer verletzte oder gar getötete Personen gab.

Am 25. September hat das Statistische Bundesamt die Karte freigeschaltet. "Es geht uns darum, den Menschen zu zeigen, wo die meisten Verkehrsunfälle passieren, wo sie auf dem Weg zur Arbeit besonders gefährdet sind und welche Kreuzungen oder Au tobahnabschnitte unfallträchtig sind", sagt Gerhard Kraski vom Bundesamt.

Was die Stadt unternimmt

Was hat die Stadt in der Vergangenheit getan, um Brennpunkte zu entschärfen? Klar ist: Wenn es innerhalb eines Jahres an ein und derselben Stelle im Straßennetz fünf oder mehr Unfälle vom selben Typ gibt (Rotlicht verstöße, Rechts- oder Linksabbieger), dann sprechen die Behörden von einem Schwerpunkt, der dann in der Unfall-Kommission behandelt wird. In diesem Gremium sitzen Vertreter der Stadt, des Staatlichen Bauamtes und der Polizei.

"Wir haben aber lange schon keinen solchen Unfall-Schwerpunkt mehr in Nürnberg", sagt Frank Jülich, Chef des Verkehrsplanungsamtes. Seiner Behörde steht ebenfalls eine digitale Karte zur Verfügung, mit weitaus mehr Details zu den einzelnen Unfällen. "Die ist nicht öffentlich, weil da personenbezogene Daten hinterlegt sind", sagt er.

Eine der letzten Baumaßnahmen, um einen Unfall-Schwerpunkt zu entschärfen, war die Verlegung eines Radweges an der Kreuzung Maximilianstraße/Fürther Straße. Radfahrer, die dort geradeaus Richtung Zentrum wollen, kommen jetzt nicht mehr in Konflikt mit abbiegenden Pkw oder Lkw. Denn auch hier hatte es vor dem Umbau tödliche Unfälle mit Radlern gegeben.

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