Unverpackt-Laden: Wie ist das mit der Hygiene?
7.9.2016, 05:57 UhrUnser Artikel zum geplanten Unverpackt-Laden in Nürnberg hat bei den Nutzern viele Fragen aufgeworfen. Wir haben dazu mit Majid Hamdaoui gesprochen, der seit zwei Jahren in Mainz ein solches Geschäft betreibt.
Viele Nutzer möchten wissen, wie denn die Waren eigentlich in die Behälter kommen.
Majid Hamdaoui: Wir bekommen die meisten Produkte - etwa Nudeln, Reis, Getreide - direkt vom Hersteller in 25 Kilogramm fassenden Papiersäcken. Nur feuchtigkeitsanfällige Produkte, etwa Crunchy-Müsli oder Salz, gibt es ausschließlich in Plastikverpackungen. Doch auch hier spart man bei einem 25-Kilo-Sack mehr Plastik, als würde man lauter kleine Verpackungen kaufen.
Wie oft kommt neue Ware in den Container?
Majid Hamdaoui: Wenn ein Behälter leer ist, wird er gereinigt und wieder aufgefüllt. Manchmal dauert das nur drei Tage, die längsten Waren liegen zwei Wochen im Behälter. Da es sich meistens um trockene Produkte handelt, halten diese auch länger. Dafür muss aber auch die Temperatur und Luftfeuchtigkeit im Laden angepasst werden.
Wie sieht es mit der Hygiene aus? Können die Kunden in den Behälter greifen oder niesen?
Majid Hamdaoui: Nein. Die Behälter sind fest verschlossen und es kann auch niemand reinfassen. So kommen auch keine Insekten in die Behälter. Die Lebensmittelüberwachung kontrolliert uns auch regelmäßig und hat noch nichts beanstandet. Die Kunden halten ihre Gefäße unten an die Öffnung und dann fällt die gewünschte Ware raus. Wird zu viel abgefüllt, muss es der Kunde trotzdem nehmen.
Sind die Produkte teurer als die festabgepackten im Handel?
Majid Hamdaoui: Das weiß ich gar nicht so genau, aber ich veröffentliche die Preise sämtlicher Waren im Internet. Alle Produkte sind bio, 100 Gramm Vollkornspaghetti etwa kosten bei mir 0,46 Euro, 100 Gramm Vollkorn Basmatireis 0,45 Euro.
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