VAG: 15 Busse mit neuem Design für über vier Millionen Euro
28.1.2014, 06:00 UhrRote Sitze, Edelstahl-Haltestangen und ein Interieur in unterschiedlichen Grautönen: Das Innenleben der 15 „Neuen“ wirkt ruhiger, aufgeräumter – und vor allem „deutlich wertiger“, sagt VAG-Marketingvorstand Tim Dahlmann-Resing. Für die Sitzbezüge wurde eine besonders abriebfeste, UV-beständige Sonderwebware verwendet, die Vandalen besser standhält. Und die Vollklimatisierung der hochmodernen, erdgasbetriebenen Niederflurbusse soll selbst im Hochsommer für erträgliche Temperaturen sorgen. Das Designkonzept sei „mit Behindertenverbänden intensiv diskutiert“ und „letztlich einvernehmlich“ beschlossen worden, so Dahlmann-Resing.
Auch von außen erkennt man Designeränderungen. Das VAG-Karminrot der zehn Solo- und fünf Gelenkbusse ist ein wenig kräftiger ausgefallen, die weißen Partien auf den Fahrzeugseiten strahlen heller, und der schmale, graue „Schmutzgürtel“ am unteren Rand wurde etwas dunkler ausgeführt. Erstmals können Fahrgäste das jeweilige Fahrziel auch auf einem Display am Fahrzeugheck ablesen. Die neuen Solobusse haben zudem im hinteren Abschnitt eine dritte Tür. Viele Kunden hätten in vollen Bussen Angst, sie kämen an ihrer Haltestelle nicht rechtzeitig zur Tür, sagt VAG-Technikvorstand Michael Richarz. Die dritte Tür soll sie dazu ermutigen, im Bus weiter nach hinten durchzugehen – was den Fahrgastfluss verbessere und die Platzkapazitäten besser ausnutze, so Richarz.
Jeder Solobus ist zwölf Meter lang und bietet 82 Fahrgästen Platz: auf 48 Stehplätzen, 26 Sitzen, sechs Klappsitzen sowie zwei Rollstuhlplätzen. Die rund 18 Meter langen Gelenkbusse können bis zu 139 Fahrgäste befördern: neben 101 Stehplätzen bieten sie 38 Sitze, acht Klappsitze sowie zwei Rollstuhlplätze. 68 der regulär 186 Busse sind jetzt Gelenkbusse.
60.000 Kilometer pro Jahr
Annähernd 60.000 Kilometer pro Jahr legt so ein Linienbus in Nürnberg zurück. Selbst bei guter Wartung bedeutet dies: Nach durchschnittlich 15 Jahren ist das Fahrzeug abgewirtschaftet. Die VAG tauscht deshalb alljährlich zwischen zehn und 19 Fahrzeuge von insgesamt 186 Bussen in der Flotte aus – was inzwischen ganz erhebliche Kosten verursacht. Noch vor zehn Jahren übernahm die öffentliche Hand knapp 50 Prozent der Anschaffungskosten, so Dahlmann-Resing und Richarz. Seitdem sind die Zuschüsse dramatisch gesunken. Von den aktuell 15 Fahrzeugen habe der Freistaat noch drei mit dem derzeit höchsten Fördersatz von 25 Prozent bezuschusst, ein viertes mit einer geringeren Quote. Mit rund 465000 Euro machte die Förderung einen Anteil von etwa zehn Prozent am Gesamtkaufpreis aus, berichteten die VAG-Vorstände.
Das neue VAG-Design soll künftig auch auf die Schienenfahrzeuge übertragen werden. Die älteren zwei- und dreigliedrigen Straßenbahnen werden dafür in den kommenden fünf Jahren überarbeitet. Bei der U-Bahn hält das neue Design bald auf der Linie 1 Einzug, wo noch die rund 40 Jahre alten Züge der Baureihe DT1 rollen. Diese 42 Doppeltriebwagen sollen bis zum Jahr 2020 nach und nach gegen 21 hoch moderne Gliederzüge ausgetauscht werden.
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