VAG trennt sich von acht Ticket-Verkaufsstellen
28.12.2013, 11:03 Uhr
Von dem VAG-Rückzug aus Geschäften und Kiosken sind folgende Verkaufsstellen betroffen: Thumenberger Weg, Westfriedhof, Äußere Bayreuther Straße, Wettersteinstraße, Finkenbrunn, Heinestraße, Schmausenbuckstraße und eine in St. Leonhard sowie beim Business Tower.
Insgesamt hat die VAG in den vergangenen 15 Jahren rund 25 Verkaufsstellen aufgegeben. Nach Angaben von Pressesprecherin Melanie Söllch war der Anlass für die Schließung die Einführung neuer Verkaufsgeräte: „Die damit verbundenen Investitionen konnten wir für einzelne Standorte nicht rechtfertigen.“ Es seien aber immer Einzelfallentscheidungen gewesen. Außerdem habe nicht nur der Umsatz eine Rolle gespielt, sondern auch die Alternative im näheren Umfeld: Im Falle der Wettersteinstraße könnten Karten vom Automaten im U-Bahnhof Langwasser-Nord und bei einem Verkaufskiosk am U-Bahnzugang gekauft werden.
Die Reduzierung von Verkaufsstellen bei gleichzeitiger Gebührenerhöhung wurde von NZ–Lesern heftig kritisiert und stieß auf völliges Unverständnis. „Aus eigener Erfahrung muss ich feststellen, dass die Bedienung der Automaten, selbst durch die digitale Menüführung, nicht immer einfach ist. Außerdem muss festgestellt werden, dass z.B. in Langwasser-Nord die Automaten wegen technischer Probleme oft für Stunden nicht nutzbar sind.
Ältere Bürger stehen im Regen
Viele, insbesondere ältere Bürger und Menschen mit einer Behinderung, sind deshalb auf eine persönliche Beratung beim Kauf der für sie ,richtigen‘ Fahrkarte angewiesen“, schreibt Manfred Richter, 1. Vorsitzender des Bürgervereins Langwasser, an Josef Hasler, Vorstandsvorsitzender der VAG. Handy-Tickets, Automaten und Online-Shops würden sicherlich dem heutigen Stand der Technik entsprechen und für viele Bürger eine Selbstverständlichkeit sein, meint Richter: „Es sollte aber auf keinen Fall eine Ausgrenzung von Bürgern erfolgen, die diese technischen Neuerungen nicht nutzen können oder vielleicht auch nicht wollen.“ Der Kundenservice müsse vor Rentabilitätsüberlegungen kommen.
Richter forderte ein Überdenken der Entscheidung. Laut Söllch wurden bei der Entwicklung der neuen Verkaufsautomaten ältere und behinderte Menschen eingebunden. Wer mit den Automaten nicht zurechtkomme, könne sich auch im Kundencenter am Hauptbahnhof vom VAG-Personal informieren lassen.
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