VAG überlegt Kauf von Doppeldeckerbussen

13.1.2016, 10:54 Uhr
VAG überlegt Kauf von Doppeldeckerbussen

© Michael Matejka

Im Jahr 2012 bediente einen Monat lang ein Doppeldeckerbus die Linie 30 / 30 E von Nürnberg nach Erlangen. Er war von der Berliner Verkehrsgesellschaft ausgeliehen worden, um zu sehen, ob man damit mehr Menschen auf der Strecke befördern kann. Und tatsächlich kam der Doppeldeckerbus gut an. "Die Fahrgäste haben gerne im oberen Deck Platz genommen, um die Welt aus einer anderen Perspektive zu sehen", bestätigt VAG-Sprecherin Elisabeth Seitzinger. "Außerdem kam der Bus gut durch den Verkehr. Wir waren traurig, als wir ihn wieder abgeben mussten."

Nachdem der Bus wieder an die Berliner Verkehrsgesellschaft zurückgegeben worden war, wurde der Kontakt weiter gepflegt. Nun bietet sich für die VAG die Chance, selbst Doppeldeckerbusse zu kaufen: Anlass dafür ist die Entscheidung Berlins, neue Doppeldeckerbusse anzuschaffen. Um die besten finanziellen Konditionen zu bekommen, lohnt sich diese Bestellung aber nur bei einem Großauftrag. Dieser kann aber nur zustande kommen, wenn sich der Berliner Bestellung weitere Städte anschließen.

Deswegen gibt die Berliner Verkehrsgesellschaft nun den Nürnbergern die Gelegenheit, sich an den Auftrag dranzuhängen. Und es gibt dahingehend tatsächlich konkrete Überlegungen, bestätigt Seitzinger. Denn selbst, wenn irgendwann die Stadtumlandbahn nach Erlangen realisiert wird, rechneten sich die Busse, die eine durchschnittliche Lebensdauer von zwölf Jahren haben. Allerdings ist derzeit noch völlig unklar, in welcher Größenordnung die VAG sich an dem Berliner Auftrag beteiligen wird.

Bei den Doppeldeckerbussen gibt es unterschiedliche Modelle. Für Nürnberg kommen jedoch nur dreiachsige, niederflurige Versionen infrage. Sie können mehr Passagiere als übliche Gelenkbusse aufnehmen und sind zudem barrierefrei nutzbar. Der weltweite Markt für den Bau solcher Busse ist äußerst dünn. Kommt der Auftrag mit Berlin zustande, würde er europaweit ausgeschrieben. Nürnberg ist nicht die einzige Stadt, die von den Berlinern angefragt wurde, auch Frankfurt am Main hat die gleiche Möglichkeit.

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