Sicherheitsmaßnahmen

Verdacht auf Vogelgrippe bestätigt: Tiergarten Nürnberg bleibt bis auf Weiteres geschlossen

Alicia Kohl

Redakteurin

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17.1.2025, 16:11 Uhr
Bei drei verstorbenen Weißstörchen wurde die Vogelgrippe jetzt nachgewiesen.

© Sebastian Willnow/dpa Bei drei verstorbenen Weißstörchen wurde die Vogelgrippe jetzt nachgewiesen.

Am Donnerstag ist der Verdacht auf Vogelgrippe im Nürnberger Tiergarten aufgekommen, der Zoo hat seine Tore vorerst geschlossen. Inzwischen ist der Verdacht bestätigt: Das Friedrich-Loeffler-Institut bei drei verstorbenen Weißstörchen den hochpathogenen Vogelgrippe-Subtyp H5N1 nachweisen, wie die Stadt Nürnberg mitteilt. Zwar sind die drei Vögel auf Gut Mittelbürg, der Außenstelle des Tiergartens in Schwaig, wo die Tiere zum Überwintern sind, gestorben. Bis zum 10. Januar 2025 waren sie aber noch im Tiergarten selbst untergebracht.

Die drei Weißstörche sind fünf Tage nach dem Transport ins Winterquartier verstorben. Wie Jörg Beckmann, der biologischer Leiter und stellvertretender Direktor vom Tiergarten, auf Nachfrage unserer Redaktion betonte, hat der Tod der Tiere nichts mit dem Transport zu tun, den alle Vögel gut überstanden hätten. Die drei recht jungen, aber bereits ausgewachsenen Tiere wurden in der Vergangenheit als Fundvögel im Tiergarten abgegeben und sind laut Beckmann an der Vogelgrippe gestorben, die bei Vögeln tödlich verlaufen könne, aber nicht müsse.

Hygienemaßnahmen und Übertragungen

Die Veterinärämter des Landkreises Nürnberger Land und der Stadt Nürnberg hatte für Gut Mittelbürg und den Zoo bereits aufgrund des Verdachtsfalls spezielle Maßnahmen festgelegt, um eine Weiterverbreitung zu verhindern. Diese bleiben nun weiterhin bestehen.

Dazu gehört unter anderem die sogenannte Aufstallung diverser Vögel. Das ist eine Maßnahme, mit der die Ausbreitung von Tierseuchen verhindert werden soll. Nutztiere aus Freilandhaltung oder Offenstallsystemen werden dabei in geschlossenen Ställen gehalten, um den Kontakt zu Wildtieren zu verhindern. Empfängliche Vogelarten in der Außenstelle und im Tiergarten müssen untersucht, spezielle Hygienemaßnahmen müssen von den Mitarbeitenden eingehalten werden. "Der Tiergarten bleibt bis auf Weiteres vorsorglich geschlossen", heißt es von der Stadt Nürnberg.

Im Interview mit der Agentur Vifogra betont Jörg Beckmann, dass die Vogelgrippe eigentlich jedes Jahr im Tiergarten ein Thema sei. "Das liegt daran, dass die Vogelgrippe über Wildvögel verbreitet wird, die natürlich freien Zugang zum Tiergarten haben", sagt Beckmann.

Geflügelhalterinnen und -halter müssen sich erstmal keine Gedanken machen, für sie besteht derzeit keine generelle Aufstallungspflicht. Die Stadt Nürnberg hält sie aber dennoch dazu an, die Biosicherheitsmaßnahmen, wie den Schutz vor Wildvogelkontakt und die generelle Hygiene beim Umgang der Tiere, zum Schutz ihrer Tierbestände zu überprüfen und streng einzuhalten.

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