Verein Dauerwelle stellt sich der Kritik
11.4.2013, 19:52 UhrIn den vergangenen Tagen wurde viel über die geplante Surfwelle, die durch unseren Verein „Nürnberger Dauerwelle e.V.“ initiiert wurde, geschrieben. Herr Minister Dr. Söder hatte am 27.03 in einem Pressetermin an der Theodor-Heuss-Brücke angekündigt, diese Maßnahme über den Freistaat Bayern zu bezuschussen. Natürlich haben wir uns über diese Unterstützung sehr gefreut und sind auch fest davon überzeugt, dass wir den Bau einer Welle mit dieser Hilfe deutlich einfacher bewerkstelligen können.
Dadurch würde in Nürnberg eine neue Freizeiteinrichtung entstehen, die das Angebot, insbesondere für junge Leute in der Stadt vergrößern, und wie in München sehr viele Sportler begeistern würde.Die Ankündigung des Ministers, unsere Pläne zu unterstützen, wird allerdings nicht von jedem Bürger begrüßt.
Es wurden Leserbriefe in verschiedenen Zeitungen abgedruckt, in denen zum Teil sehr polemisch die Sinnhaftigkeit einer solchen Anlage bezweifelt wurde und die Verwendung von öffentlichen Geldern für unser Vorhaben abgelehnt wurde. Es ist für uns natürlich nachvollziehbar, dass nicht jeder von der Idee, eine stehende Welle in Nürnberg zu bauen, überzeugt ist. In der Diskussion muss es jedoch fair zugehen, weshalb wir kurz die vorgebrachten Argumente gegen eine Surfwelle und deren Bezuschussung kommentieren wollen.
Der am häufigsten vorgebrachte Vorwurf ist, dass die Gelder besser für den Ausbau von KITA-Plätzen oder die Umsetzung anderer sozialer Projekte verwendet werden sollte. Wie bekannt ist, soll die angekündigte Bezuschussung aus dem Fördertopf des für den Sport zuständigen bayerischen Kultusministeriums fliesen und könnte somit gar nicht zur KITA-Förderung verwendet werden. Im Übrigen hat der Freistaat erst vor kurzem bekannt gegeben, dass er jeden von den Kommunen für den Kitaausbau benötigten und beantragten Fördereuro zahlen wird.
Kurz gesagt: die Welle verhindert sicher keinen einzigen Kitaplatz!
Eines sollte außerdem bei einer Argumentation a la „Kita statt Welle“ klar sein: wenn man anfängt, ein Projekt gegen das andere aufzuwiegen, dann stellt sich schnell die Frage: „Wo anfangen, wo aufhören?“. Man könnte dann ebenso anfangen, z.B. so manche Kulturprojekte in Frage zu stellen, die garantiert einen deutlich kleineren Teil der Bevölkerung interessieren als die Welle. Frei nach dem Motto „Kitas sind ja schließlich wichtiger.“ Oder teure Großprojekte wie die Blaue Nacht und das Klassik Open Air: Alles sicher schöne Veranstaltungen – aber sind sanierte Schultoiletten nicht wichtiger? Wie man sieht, begibt man sich dabei sehr schnell auf extrem dünnes Eis, wenn man so anfängt zu argumentieren, nur weil einem persönlich ein Förderung nicht zusagt oder sinnvoll erscheint.
Und nur um Missverständnissen vorzubeugen: wir sind klar für die Förderung u.a. auch im Kulturbereich.
Es ist sicherlich richtig, dass auch andere Sportvereine in Nürnberg das Geld gut gebrauchen könnten, um damit für sie wichtige Sportstätten zu errichten. Anders als bei diesen Vereinen ist es in unserem Fall jedoch so, dass durch die Surfwelle eine komplett neue Zielgruppe erreicht wird, die über den traditionellen Vereinssport kaum angesprochen wird, und aktuelle Modelle der Sportförderung kaum nutzen kann. Auch wird diese von uns angedachte Sportanlage allen Bürgern zur Verfügung stehen, und nicht wie bei anderen Sportanlagen nur durch Vereinsmitglieder genützt werden.
Unser Projekt wird mittlerweile von vielen Surfern in ganz Deutschland herbeigesehnt, da sich mit unserer Welle viele den einen oder anderen z.T. teuren Surfurlaub im Ausland sparen könnten.
Auch wurde in einigen Leserbriefen die Befürchtung geäußert, dass viel Geld investiert wird, damit ein exklusiver Kreis betuchter Jugendlicher Ihrem Sport nachgehen könne. Vergleicht man die Anschaffung z.B. einer Fußball-, Ski- oder Snowboardausrüstung mit den Ausgaben für eine Surfausrüstung (Brett & Neoprenanzug) stellt man schnell fest, dass man nicht „reich“ sein muss um surfen zu können. Auch ist unser erklärtes Ziel als gemeinnütziger Verein, mit Leihausrüstungen Jugendliche zu unterstützen, die nicht über die finanziellen Mittel verfügen, sich eigenes Material zu besorgen. In dem Zusammenhang sei auch erwähnt, dass die für die Welle veranschlagte Geldsumme im Bereich der Investitionssumme für den Bau eines Fußballplatzes liegt, von welchen es im Stadtgebiet glücklicherweise viele gibt, die aber auch bezuschusst werden.
Eines von vielen Argumenten für die Welle ist ihre Strahlkraft vor allem natürlich in touristischer Hinsicht als auch in Hinblick als Argument für Arbeitgeber aus der Region. Gerade in jungen und modernen Branchen wie z.B. der Werbebranche kann die Möglichkeit, in der Nähe surfen gehen zu können ein gutes Argument bei der Suche nach hochqualifiziertem Personal sein! Stichwort: „weiche Standortfaktoren“.
Es gibt natürlich noch viele weitere Argumente für die Welle. Einige davon können in unserem Konzept, das auf unserer Webseite zum herunterladen bereit steht, nachgelesen werden.
Abschließend ein weiterer Hinweis: die angedachte 50 Prozent Bezuschussung von max. 250.000 Euro kommt nur zustande, wenn durch den Verein die 2. Hälfte der Investitionssumme beschafft wird, und weitere Kriterien, wie eine genehmigungsfähige Planung, erfüllt sind. Es ist also keinesfalls so, dass ein „Blanko Scheck“ überreicht wurde, der nun zu unserer freien Verfügung stünde. Die Beschaffung der noch verbleibenden Investitionssumme z.B. bei privatwirtschaftlichen Unternehmen der Gegend wird sicher nicht einfach sein und einige Zeit und viel ehrenamtliches Engagement in Anspruch nehmen.
Weiterhin hoffen wir auf die Unterstützung der Stadt Nürnberg, die nicht zwangsläufig finanzieller Natur sein muss. Wir würden uns sehr freuen, wenn wir es mit Ihrer Unterstützung schaffen könnten, eine spannende Freizeitmöglichkeit an der Pegnitz zu verwirklichen, und damit unsere schöne Stadt Nürnberg zu bereichern.
Für weitere Fragen und Anregungen stehen wir jederzeit gerne zur Verfügung: info@nuernberger-dauerwelle.de
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