"Immer unbegreiflicher"

Vernachlässigte Chinchillas abgegeben: Tierheim Nürnberg mit emotionaler Botschaft an Tierhalter

Alicia Kohl

Redakteurin

E-Mail zur Autorenseite

19.11.2024, 09:55 Uhr
Die Chinchillas haben unbehandelte Bisswunden und verfilztes Fell.

© Tierheim Nürnberg Die Chinchillas haben unbehandelte Bisswunden und verfilztes Fell.

Zusammengequetscht sitzen sie in einem Karton, Stroh liegt auf dem Pappboden. In den Deckel hat jemand Löcher gestochen, der Karton ist mit Klebeband zugeklebt. Die Chinchilla, kleine Nagetiere, die aussehen wie eine Mischung aus Kaninchen und Maus, sind viel zu dünn und haben unbehandelte Bisswunden und verfilztes Fell. So wurden sie im Tierheim Nürnberg abgeben.

Das ist bei Weitem nicht das erste Mal, dass Tiere in einem schlechten Zustand ins Tierheim kommen. Der Zustand der Tiere werde "immer unbegreiflicher", heißt es in einem Facebook-Post des Tierheims Nürnberg. "Wenn ihr euch aus irgendwelchen Gründen nicht mehr um eure Tiere kümmern könnt, dann kümmert euch doch rechtzeitig darum, dass ihnen anderweitig geholfen wird!", appelliert das Tierheim an die Menschen. Wer kein Geld oder keine Lust auf die Verantwortung habe, solle sich kein Tier anschaffen. "So, das muss jetzt einfach mal gesagt werden!", heißt es in dem Beitrag. Die Emotionalität des Themas für die Mitarbeitenden des Tierheims wird sehr deutlich.

"Auch die Kleinsten haben das Recht auf ein artgerechtes Leben", schreiben die Tierschützer weiter. Die abgegebenen Chinchillas seien zusätzlich zu den optisch sichtbaren Auswirkungen der schlechten Haltung offenbar mit Kaninchenfutter gefüttert worden und hätten vermutlich noch nie ein Sandbad gesehen. Die kleinen Nager werden nun von den Mitarbeitenden aufgepäppelt und suchen dann ein artgerechtes Zuhause "bei Chinchilla-Fans".

Verwandte Themen