Verschwundene Postbotin: Anwesen von Heidi D. versteigert
14.3.2018, 12:39 UhrAm Tag ihres Verschwindens ging Heidi D. zum Joggen in den Wald - und ist bis heute nicht zurückgekehrt. Die Kripo Nürnberg schließt ein Gewaltverbrechen an der bekannten Fischbacher Zustellerin nicht aus.
Ihre Papiere, Geld und das Handy ließ sie im Haus in der Pellergasse liegen. Auch ihr Wagen stand vor der Türe. Im vergangenen Dezember griff die Sendung "Aktenzeichen XY... ungelöst" den Fall auf.
In einem Filmbeitrag wird die Beziehung zu ihrem Lebenspartner kurz vor ihrem Verschwinden als brüchig dargestellt. Die Postbotin war auf der Suche nach einer neuen Wohnung und wollte das Haus, das ihr zur Hälfte gehört, verkaufen. Überdies schaltete sie Kontaktanzeigen, um Männer kennenzulernen.
Noch immer keine heiße Spur
Es kam auch zu Treffen, nach Ermittlungen gibt es da aber keine heiße Spur. Heidi D. wollte ihren 50. Geburtstag, der wenige Wochen nach ihrem Verschwinden gewesen wäre, kräftig feiern.
Alles Hinweise, die aus Sicht der Ermittler einen Selbstmord als eher unwahrscheinlich (aber nicht ausgeschlossen) erscheinen lassen. Heidi D.s Schwester, Petra Prado, verwaltet das Vermögen der Vermissten.
Auf ihre Initiative hin, sollte das Haus, in dem der Lebensgefährte von Heidi D. noch wohnt, versteigert werden. Ein Gutachter hat den Verkehrswert der Immobilie auf 313.000 Euro geschätzt.
Die Hälfte der Summe des versteigerten Objekts landet auf dem Konto von Heidi D, das nach wie vor existiert und ihre Schwester führt. Der Versteigerungstermin war für Mittwochvormittag angesetzt, der Sitzungssaal am Amtsgericht in der Flaschenhofstraße war brechend voll.
Was vielen nicht klar war: Auf dem Zweifamilienhaus (130 Quadratmeter) mit Grundstück (650 Quadratmeter) ist eine Grundschuld in Höhe von 150.000 Euro eingetragen. Wer das Anwesen erwirbt, muss auch die Grundschuld an die Gläubigerbank zahlen, so der vorsitzende Richter.
Eine halbe Stunde hatten die Interessenten Zeit, um Gebote abzugeben. Auch Heidi D.s Schwester steigerte mit. Am Ende stieg sie aber aus, den Zuschlag erhielt ein anderer: Ein Vertreter der Avuma Konzeptbau aus München bot zuletzt 180.000 Euro.
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