Von «grüner Welle» keine Spur
02.12.2009, 00:00 Uhr Ein sehr negatives Beispiel für eine nicht funktionierende «grüne Welle» befindet sich in der Äußeren Bayreuther Straße auf der Höhe des Mercado-Einkaufscenters. Von Ziegelstein kommend, befinden sich hier zwischen Leipziger Platz und Welserstraße auf einer Strecke von rund 600 Metern fünf Ampelanlagen, die alle unabhängig voneinander funktionieren. Claus Gottschalk, Nürnberg
Ich komme aus Herzogenaurach und fahre mehrmals die Woche nach Nürnberg. Meistens über die A3, Abfahrt Nürnberg Nord. Dabei fahre ich die Äußere Bayreuther Straße über den Rathenauplatz hinein bis in die Innenstadt. Ich gehe immer noch davon aus, dass die Bayreuther Straße eine der Haupteinfallsstraßen Nürnbergs ist. Die dazugehörige Ampelschaltung trägt dem aber überhaupt nicht Rechnung und erscheint eher provinziell. Ich bewege mich nahezu von Ampel zu Ampel, stop and go mit einer endlosen Benzinverschwendung. Nebenstraßen haben Vorfahrt, Fußgängerampeln sind nicht koordiniert (besonders auf Höhe Mercado). Die dabei entstehenden Abgase kommen Nürnberg zugute. Besonders schlimm ist es ab Ziegelstein- bis Hintermayerstraße. Die Folge der unkoordinierten Ampelschaltungen sind hohe Geschwindigkeiten, weil jeder das nächste «Grün» erreichen möchte.
Hanns Hertel, Herzogenaurach
Laufamholzstraße, mittags gegen 14.00 Uhr, stadteinwärts: Das ist Hit-verdächtig! Erster Stopp an der Abzweigung Moritzbergstraße, nächste Ampel Happurger Straße - wieder ausgebremst. Nächste Ampel Abzweigung nach Rehhof, wieder Stopp. Nächste Ampel Prutzbrücke - unter Tempo 100 nicht zu schaffen, also wieder Stopp. Am Marktkauf und der Abzweigung Ziegenstraße kommt man vielleicht vorbei, aber am Mögeldorfer Plärrer lauert wieder die Abbiegersituation, die dann zur Falle wird, wenn der 5er-Ersatzbus seine Vorfahrtsschaltung einsetzt. Schade um all den verpulverten Sprit! Dietmar Hof, Nürnberg
Meine persönlich ärgerlichste «rote Welle» ist folgende: Morgens zwischen 8 und 9 Uhr von Zerzabelshof auf dem Ring in Richtung Schoppershof bei Tempo 50: Kreuzung Ostendstraße/Nürnberger Versicherung: Rot. Nächste Kreuzung, Dr.-Carlo-Schmidt-Straße: Rot (höchst ärgerlich, da von dort nur wenige Autos einscheren; verleitet viele, auf dem Ring mit 80 km/h zu fahren, denn dann schafft man’s noch bei Grün). Nächste Kreuzung, Äußere Sulzbacher Straße: wieder Rot. Wenn man mit angemessener Geschwindigkeit den Berg hochfährt, sieht man gerade noch die letzten Linksabbieger, bevor die Ampel wieder umschaltet - auch sehr unerfreulich. Gabriele Rechinger, Nürnberg
Eine Katastrophe ist die Bayreuther Straße: Ab dem Bierweg stadtein- und auswärts, nur rote Ampeln. Egal zu welcher Uhrzeit, man steht immer. Am schlimmsten sind die Fußgängerampeln beim Mercado und Nord-Ostbahnhof (warum müssen es kurz hintereinander so viele reine Fußgängerampeln ohne Kreuzung sein? Vor allem in der Hauptverkehrszeit eine Zumutung.
Ich bin eigentlich Radfahrerin und nehme das Auto nur, wenn es sich nicht vermeiden lässt. Aber selbst für uns Radfahrer ist nicht einzusehen, warum alle 50 Meter eine Ampel für Fußgänger steht - ich meine, auch Fußgängern ist es zuzumuten, einmal mehr als 50 Meter zum nächsten Straßenübergang zu laufen Sabine Barthel, Nürnberg
Die «grüne Welle» stockt nicht an irgend einer roten Ampel, sondern an den (Tausenden) roten Rücklichtern von Autos, deren Fahrer meinen, morgens unbedingt in der eigenen stinkenden Blechkiste von Fürth nach Nürnberg oder umgekehrt fahren zu müssen. Solange hier kein Umdenken und Umsteigen erfolgt, werden noch so viele «grüne Wellen» das Verkehrsproblem nicht lösen. Nicht die Ampeln sind schlecht geschaltet, sondern die Gehirne! Dass hier die eigentlichen Schwachpunkte liegen, wollen die Autoideologen und Grüne-Welle-Fans unter den CSU-Stadträten aber nicht wissen.
Dieter Argast, Buckenhof
Zum Thema Ampelschaltungen kann ich als Taxifahrer mit mehr als 30 Jahren Berufserfahrung ein paar Gedanken einbringen. An einigen Stellen funktioniert eine grüne Welle überhaupt nicht - Beispiel Mercado in beiden Richtungen, weil Fußgängerampeln völlig isoliert von den anderen Ampeln geschaltet werden. Oft haben im Berufsverkehr wichtige Verkehrsstraßen eine deutlich zu kurze Grünphase - Beispiele Kreuzung Münchner-/Bayern-/Frankenstraße oder oft auch Welserstraße und Äußere Sulzbacher Straße.
Am schlimmsten sind aus meiner Sicht aber die zu kurzen Grünphasen für Linksabbieger, wo oft nur drei bis vier Fahrzeuge bei Grün über die Kreuzung kommen. Hier könnte mit wenigen Sekunden länger Grün für die Linksabbieger deutlich Staus reduziert werden. Beispiele: Ziegel-steinstraße Richtung Marienbergstraße; Nordwestring Richtung Schnieglingerstraße; Dianaplatz Richtung Ulmenstraße. Stefan Bobenhausen, Nürnberg