Am Samstagabend gelandeter Ambulanzflieger
Von Moskau Nonstop nach Nürnberg: Über diesen Flug wird heftig spekuliert
5.3.2023, 21:19 UhrSamstag, 4. März: Der Ambulanzjet D-AFAA hebt in München ab und fliegt zunächst nach Frankfurt. Von dort geht es weiter nach Moskau - und anschließend zurück nach Deutschland, wo die Bombardier Challenger 604 um 19.14 Uhr am Nürnberger Albrecht-Dürer-Airport landet. Flightradar24 zufolge ist die Maschine über Lettland und die Ostsee nach Deutschland geflogen. Was der Anlass war, darüber wird nun im Netz wild spekuliert.
Angeheizt werden die Spekulationen durch Vermutungen des Investigativjournalisten Christo Grovez, Mitglied des bekannten Recherchenetzwerkes Bellingcat. Grovez recherchierte in der Vergangenheit unter anderem zu den Angriffen mit dem Nervengift Nowitschok in Großbritannien und enttarnte mit seinem Team die russischen Agenten, die hinter den Attacken steckten. Dafür gewann er im Jahr 2019 den European Price for Investigative Journalism.
Jetzt schrieb Grovez auf Twitter, dass russische Telegram-Kanäle den Flug mit gesundheitlichen Problemen von Sergei Pawlowitsch Roldugin in Verbindung bringen. Der Cellist sowie Rüstungs- und Medienunternehmer ist ein Freund Putins. Die EU hatte ihn im Februar 2022 mit Sanktionen belegt.
Russian telegram channels connect this with Rozdulgin's health emergency. Rozdulgin is allegedly one of Putin's largest asset proxies. https://t.co/w7qoRP5eHe
— Christo Grozev (@christogrozev) March 4, 2023
Andere Twitteruser bringen andere Namen ins Spiel oder vermuten, dass auch ein Botschaftsmitarbeiter oder eine Botschaftsmitarbeiterin mit deutscher Staatsangehörigkeit an Bord des Flugzeugs gewesen sein könnte. Bestätigt ist keine dieser Spekulationen. Der Flughafen Nürnberg war am Sonntagnachmittag, 5. März, für eine Stellungnahme nicht zu erreichen.
Laut Flightradar 24 handelte es sich um einen Flug von FAI Rent-a-jet. Auch das Unternehmen mit Sitz am Nürnberger Flughafen kann am Sonntag keine Auskunft geben und verweist auf die Pressestelle, die ab Montag wieder erreichbar sein soll.
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