Folge 12

Von wegen heißer Stuhl: Neue Folge des Abgründe Adventskalenders zeigt ein Anti-Agressionstraining

Carolin Heilig

Volontärin

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12.12.2024, 06:00 Uhr
Michael Nitsch und Sylvia Vogt vom Nürnberger Verein Treffpunkt erzählen in der aktuellen Folge des Abgründe Adventskalenders, wie ein Anti-Aggressionstraining abläuft.

© vnp; Carolin Heilig Michael Nitsch und Sylvia Vogt vom Nürnberger Verein Treffpunkt erzählen in der aktuellen Folge des Abgründe Adventskalenders, wie ein Anti-Aggressionstraining abläuft.

Der heiße Stuhl dürfte vielen ein Begriff sein. Jemand sitzt auf einem Stuhl in der Mitte einer Gruppe. Die Situation wird brenzlig. Die Person in der Mitte wird provoziert, mit Ausdrücken traktiert. So oder so ähnlich wird das sogenannte Anti-Aggressionstraining in Film und Fernsehen gerne dargestellt. Nicht selten kommt es dann auch mal zu Schlägereien, wenn es der Provozierte es einfach nicht mehr aushält.

Doch stimmt diese Darstellung mit der Realität überein? Laufen diese Einheiten wirklich so ab?

Für unseren Adventskalender des True-Crime-Podcasts "Abgründe" schauen wir in 24 Folgen jeden Tag hinter eine sonst verschlossene Tür. In der aktuellen Episode werfen wir einen Blick hinter die Tür des Nürnberger Vereins Treffpunkt. Dort, im Stadtteil Eberhardshof, finden nämlich soziale Trainingskurse zum Thema Konflikt statt und schon dieser Name lässt vermuten: Mit dem Anti-Aggressionstraining, wie wir das mitunter aus Filmen kennen, haben diese Angebote wenig zu tun.

Michael Nitsch und Sylvia Vogt, beide Bereichsleiter beim Verein Treffpunkt, erklären, wie diese Kurse ablaufen, warum Aggression nichts Schlechtes sein muss und wie erfolgreich die Angebote sind.

Jugendliche beim Anti-Aggressionstraining: "Keiner möchte auf Dauer in Straffälligkeit leben"

Eine Hauptgruppe der Teilnehmenden sind Jugendliche, die eine Straftat begangen haben. Sie kommen meist, weil sie müssen, nämlich auf Grundlage einer richterlichen Weisung. Dann muss bei den Jugendlichen erst einmal das Eis gebrochen werden und eine Eigenmotivation entstehen. Letztendlich aber, das betont Michael Nitsch, habe jeder ein Interesse daran, sein Leben zum Besseren zu verändern: "Keiner möchte auf Dauer in Straffälligkeit leben. Das bedeutet für die Menschen einen wahnsinnigen Stress."

Mitunter tragen die Jugendlichen ein ganz schön großes Päckchen, das sie mit den Sozialpädagogen wie Nitsch und Vogt teilen. "Die Jugendlichen öffnen sich dann. Und man erfährt sehr, sehr viel. Manchmal sogar so viel, dass man selber erst mal daran knabbert", erzählt Nitsch.

Tag für Tag werden im Abgründe Adventskalender sonst verschlossene Türen geöffnet. Die 12. Folge der Serie gibt es ab jetzt überall, wo es Podcasts gibt.

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