Verdi macht weiter Druck

Warnstreik auch in Nürnberg: Rund 700 Beschäftigte auf Kundgebung am Kornmarkt

20.02.2025, 12:13 Uhr
Kundgebung am Kornmarkt: In Nürnberg versammelten sich am Donnerstagvormittag laut Organisatoren etwa 700 Menschen.

© vifogra / Gutmann/vifogra Kundgebung am Kornmarkt: In Nürnberg versammelten sich am Donnerstagvormittag laut Organisatoren etwa 700 Menschen.

Die Arbeitgeber haben in den bisher zwei Verhandlungsrunden kein Angebot vorgelegt. Am Donnerstag folgte die Reaktion: Verdi rief bundesweit zum Warnstreik in Stadtwerken, Wasserversorgungsbetrieben und Abwasserentsorgungsbetrieben sowie Müllverbrennungsanlagen auf. In Bayern fanden dazu zwei öffentliche Streikversammlungen statt, eine davon in Nürnberg. Am Kornmarkt trafen sich am Vormittag nach Aussage der Organisatoren etwa 700 Beschäftigte. Erwartet wurden Beschäftigte von N-Ergie sowie umliegenden Unternehmen aus Mittelfranken.

Für die Bevölkerung sind zunächst keine direkten Auswirkungen zu erwarten. Doch Verdi macht deutlich: Ohne bessere Arbeitsbedingungen und eine angemessene Entlohnung drohen langfristig Versorgungsengpässe. "Die Beschäftigten in den Stadtwerken, den Wasserver- und Abwasserentsorgungsbetrieben sowie in der Müllverbrennung arbeiten seit Jahren am Limit", hieß es von der Gewerkschaft. Mit einem attraktiven Tarifvertrag wolle man mehr Kollegen gewinnen.

Die Gewerkschaften wollen ein Lohnplus von acht Prozent, mindestens aber 350 Euro monatlich durchsetzen. In besonders belastenden Jobs wie im Gesundheitsbereich soll es höhere Zuschläge geben. Außerdem wollen die Gewerkschaften drei zusätzliche freie Tage aushandeln. Eine zweite Verhandlungsrunde hatte am Montag und Dienstag keine Einigung gebracht. Besonders die Kommunen warnen vor einer Überlastung und weisen auf die hohen Schulden vieler Städte und Gemeinden hin.