Melanie Langbein 

Was Nürnbergs Stadtarchäologin alles vorhat

Hartmut Voigt

Lokalredaktion Nürnberg

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28.8.2021, 16:00 Uhr
Melanie Langbein ist die neue Nürnberger Stadtarchäologin.

© André De Geare, NN Melanie Langbein ist die neue Nürnberger Stadtarchäologin.

Die anstrengende Grabungsarbeit kennt sie zur Genüge: Schwere Eimer mit Erdresten schleppen, bei fünf Grad Celsius und Dauerregen sandigen Untergrund nach Fundstücken aussieben, in gebückter Haltung Artefakte freilegen: "Das ist ein Knochenjob", merkt die Expertin an, "mein Rücken und meine Gelenke sagen: Es ist eine gute Idee, dass du das jetzt bleiben lässt."

Langjährige Erfahrung

Die 42-Jährige hatte sich unter rund 30 Bewerber(innen) für die Stelle der Stadtarchäologie durchgesetzt, nachdem der bisherige Fachmann John Zeitler in Ruhestand geht. Die gebürtige Kronacherin kennt die Nürnberger Szene genau: Seit 2003 ist sie als Selbstständige im Stadtgebiet im Einsatz. Ihr erster Job waren Fundzeichnungen bei den Grabungen im Peter-Vischer-Haus. Ihre Berufstätigkeit über das Stadtgebiet hinaus reicht bis 1991.

Langbein sieht die archäologische Erforschung Nürnbergs als große Bereicherung: "Wir können das Bild vom Leben in der Vergangenheit vervollständigen, falsche Vorstellungen korrigieren und unsere Erkenntnisse reichen weit über das hinaus, was schriftliche Quellen bieten."

Auch das kann Knochenarbeit sein

Mit großem Elan geht sie ihren neuen Arbeitsbereich an: Sie will die Nürnberger Archäologie im Internet besser präsentieren. Und auch den seit langem gehegten Traum eines Museums hält sie wach (auch wenn eine baldige Verwirklichung unrealistisch ist). Doch in ihrem beruflichen Alltag geht es zunächst um die elektronische Bearbeitung vieler Anträge. Auch das kann "Knochenarbeit" sein - im übertragenen Sinn.

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