Wie die Trockenheit Nürnbergs Grünflächen zusetzt
07.09.2018, 05:05 Uhr
Das Thema Trockenheit in der Stadt treibt nicht nur die Bürger um, sondern auch die Verwaltung. Das zeigt der Offene Brief von Bürgermeister Vogel, den er nun bei Facebook postete. Der Sör-Chef antwortet damit wiederum auf einen Offenen Brief der Grünen-Stadtratsfraktion.
Sie forderten darin nicht nur, "kurzfristig Maßnahmen zur Bewässerung von Bäumen zu veranlassen" - beispielsweise durch ein Umschichten von Ressourcen innerhalb der Verwaltung, zusätzliche Gießaufträge an Privatfirmen. Die Stadt solle außerdem einen dauerhaften Sommerdienst zur Wässerung von Bäumen etablieren, ähnlich dem Winterdienst von Sör. Vogel antwortet nun, dass seine Mitarbeiter die Bäume seit Juni gießen. Im Juli hätten sie die Bewässerung intensiviert und zusätzliche in Auftrag gegeben. Die drei Sör-eigenen Bewässerungsfahrzeuge würden seit Anfang August im Zwei-Schicht-Betrieb eingesetzt.
"Da bin ich auch sehr stolz auf meinen Sör"
Wie berichtet, beteiligt sich zudem der Maschinenring Franken sowie die Bereitschaftspolizei. Die Berufsfeuerwehr könne nicht eingesetzt werden, da diese gemäß des Bayerischen Feuerwehrgesetzes nicht für solche Arbeiten herangezogen werden darf, bedauert Vogel. Wenige Städte hätten so aktiv reagiert wie Nürnberg. "Da bin ich auch sehr stolz auf meinen Sör, die Polizei und die Bürger, die die Herausforderung zusammen gemeistert haben."
Zu dem Vorschlag der Grünen, einen Sommerdienst ähnlich dem Sör-Winderdienst einzurichten, der die Bäume gießt, sagt Vogel "charmante Idee" - allerdings sei dies alles andere als leicht umzusetzen. Anders als im Winterdienst könnten die Fahrer der Kehrmaschinen nur in sehr begrenztem Umfang für die Bewässerung eingesetzt werden: "Während im Winter bei Eis und Schnee keine Straßenreinigung erfolgen kann, muss im Sommer die Straße natürlich gereinigt werden - dies ist Sör dem Gebührenzahler schuldig."
"Das ist tatsächlich unser kleinstes Problem"
Auch Mitarbeiter aus dem Straßenbau und der Grünpflege könnten nicht einfach zur Bewässerung abgestellt werden, da deren Arbeiten im Sommer – anders als im Winter - nicht liegenbleiben können. Zudem müssten Mitarbeiter den Führerschein der Klasse C/CE haben, um die Bewässerungsfahrzeuge fahren zu dürfen. „Den bringt heute kaum noch jemand von Haus aus mit.“
Wie schlimm die Hitze die Bäume in der Stadt tatsächlich getroffen hat, sei vermutlich erst im nächsten Jahr zu sehen, sagte Silke Hartmann von Sör kürzlich zur Nürnberger Zeitung. Beim verbrannten Rasen macht sich Bürgermeister Vogel weniger Sorgen: "Das ist tatsächlich unser kleinstes Problem. Wenn es einmal richtig regnet, erholen sich die Grünflächen schnell wieder. Optisch siegt es gerade nur nicht so schön aus."
Die Bäume wässert Sör übrigens bis Oktober. Derzeit melden einige Wetterdienste, dass es auch im Herbst nur wenig Regen gibt. "Für die Monate September, Oktober und November wird über Mitteleuropa mit deutlich zu wenig Niederschlag gerechnet", schreibt etwa das Portal daswetter.com. Vogel will in einem solchen Fall flexibel reagieren: Wenn es wirklich so trocken bleibt wie momentan gemeldet, "werden wir handeln", verspricht der Sör-Chef.
9 Kommentare
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freigraf
@Robinhut
Trockenheit - Grünflächen - Rasensprenger? Da ist für Sie kein Zusammenhang erkennbar? Verstehe...
Robinhut
@freigraf: was hat Ihr Kommentar mit dem Artikel zu tun? Langeweile? Dann schnappen Sie sich eine Gießkanne und los geht's!
DieEhrliche
Frage mich schon, wer die Einsatzplanung für die Mitarbeiter bei SÖR macht. Neulich konnte ich beobachten, wie in der Weißenburger Straße ein Mähfahrzeug den völlig vertrockneten Grünstreifen beackerte. Jeder, der etwas Ahnung von Gartenpflege hat, wird dies als nicht zielführend sonder eher schädlich für das Gras einstufen. Sinnvoller wäre dieser Mitarbeiter mit Gießarbeiten beauftragt worden.
Der Winterdienst hat in den letzten Jahren auch nicht funktioniert. Jeder meiner nach Nürnberg pendelnden Kollegen konnte mir bestätigen, dass das Schneechaos erst ab der Stadtgrenze zu Nürnberg auftaucht.
Bin oft verwundert, wenn es abends schneit und nicht geräumt wird. Es wird gewartet bis sich am nächsten morgen alles festgefahren hat und für die Räumfahrzeuge im Stau kein Durchkommen mehr ist.
Dieser SÖR ist echt für die Katz.
derImkervomHeiligGeistSpital
jaja, unser aller bekannter und geschätzter Bürgermeister Vogel.
Ist schon immer wieder interessant, was der Herr da so von sich gibt.
Ach so, Sie wissen nicht was ich meine?
Nun denn.....ich zitiere mal:
"Die Berufsfeuerwehr könne nicht eingesetzt werden, da diese gemäß des Bayerischen Feuerwehrgesetzes nicht für solche Arbeiten herangezogen werden darf, bedauert Vogel."
Aha.
Na sowas.
Aber für andere Dinge wie das nächtliche Aufsetzten des Krippendaches am Nürnberger Christkindlesmarkt ist die Feuerwehr dann anscheinend gut genug?
Anzusehen unter:
https://bit.ly/2NuDmRm
Da scheinen wieder mal andere Maßstäbe zu gelten....gell,Herr Vogel?
Lassen Sie es sich hier öffentlich gesagt sein:
Ich bin der Meinung, Sie sind eine Zumutung für die Stadt Nürnberg.
MfG
Piece of Mind
@ KrieMax
Was mir wirklich gegen den Strich geht sind diese pauschal hingeklotzten Behauptungen.
"Weder das Räumen noch das Gießen funktioniert...". Wie im Artikel zu lesen hat die Stadt das Bewässern auf das Maximum des Möglichen hochgefahren - um die Bäume zu bewässern. Sicher kann nicht jeder Grünstreifen bewässert werden, das war wohl auch weder das Ansinnen der Grünen noch im Rahmen des möglichen. Mit drei Bewässerungsfahrzeugen dürfte das echt nicht möglich sein. Und dass eines der Fahrzeuge doch tatsächlich bewässert obwohl mal ein Regenschauer runterkommt: Gott sei Dank würde weiter bewässert. Die paar Tropfen, de von oben kommen reichen doch gerade mal aus um das Gras zu benetzen - bei den Baumwurzeln kommt das doch Null-Komma-Null an. Wer dies kritisiert ist leider völlig ahnungslos.