Wöhrder See: "Sturmopfer"- Bäume bleiben vorerst im Wasser

18.7.2015, 06:00 Uhr
Wöhrder See:

© Seuß

Wer derzeit am Südufer des Wöhrder Sees zwischen dem Norikus und der Bahnbrücke entlanggeht, reibt sich kurz nach der im Bau befindlichen „Badebucht“ die Augen. Kurz hintereinander liegen zwei stattliche Bäume im Wasser. Sie sind offensichtlich Opfer von Stürmen geworden, so unsanft sind die Stämme geknickt worden.

Seit über vier Wochen treibt das Blattwerk der beiden flachgelegten Eichen samt Ästen und Zweigen im Wöhrder See, während der Stamm noch mit der Erde am Ufer verbunden ist. Deshalb fragt man sich als Passant: Ist das so, weil sich zwei Behörden nicht über die Zuständigkeit einigen können?

"Sturmopfer" als Unterstand für Fische

„Nein“, betont Ulrich Fitzthum, Leiter des staatlichen Wasserwirtschaftsamtes und ergänzt: „So wie die Bäume jetzt liegen - im Wasser - sind wir zuständig. An Land, egal ob stehend oder liegend, würden sie Sör gehören.“ Abgeräumt werden sie „aus ökologischen Gründen“ erst „nach der Vegetationsperiode im Oktober“.

Derweil dienen die „Sturmopfer“ als „Unterstand für Fische“ oder „Ruhe- und Nistmöglichkeit für Vögel“. Zudem sollen die umgefallenen Bäume auch Bibern als Nahrungsquelle dienen. „Vor allem Jungtieren, wenn denen mal nach Baumrinde ist“, so Fitzthum. Ein Hintergedanke ist zudem, dass die Biber folglich die gesunden Bäume am Rand des Wöhrder Sees in Ruhe lassen.

Der Technische Sör-Werkleiter Marco Daume bestätigt nicht nur, dass ein Gewittersturm für das Umwelt- und Wasserwirtschaftsamt, die Bäume erst mal liegen zu lassen. „Danach werden die Bäume aus Hochwasserschutzgründen und zur Vermeidung von Strömungsveränderungen entfernt.“

Geklärt ist auch, von welcher Behörde dieser Job gemacht wird: Die Flussmeisterei des staatlichen Wasserwirtschaftsamtes wird ihn im Herbst erledigen.

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