Etliche Gräber beschädigt: Frau rast mit Auto durch Südfriedhof
12.12.2019, 14:25 UhrGegen 4.30 Uhr erhielt die Einsatzzentrale der Polizei die Mitteilung, dass ein Auto ein Eingangstor des Südfriedhofs in der Julius-Loßmann-Straße beschädigt und sich anschließend entfernt haben soll. "Wir gingen zunächst von einer Unfallflucht aus", sagt Pressesprecher Wolfgang Prehl. Als die Polizisten eintrafen, stand das Fahrzeug allerdings noch im hinteren Teil des Friedhofs. Im Umfeld waren zahlreiche Gräber beschädigt. Die Fahrerin saß unverletzt in ihrem Wagen.
Aufgrund der festgestellten Gesamtumstände wurde sie dem Gesundheitsamt vorgestellt, da sich die 54-Jährige möglicherweise in einem psychischen Ausnahmezustand befindet, wie die Polizei auf Nachfrage mitteilt. Der verursachte Sachschaden lässt sich derzeit noch nicht näher beziffern.
Grabsteine wurden umgeworfen
"Rund zehn Gräber wurden nach jetzigem Stand mit dem Auto beschädigt, an weiteren Gräbern wurden Blumen herausgerissen und Grabsteine umgeworfen", so Prehl weiter. Das Ganze hat sich in der muslimischen Abteilung des Südfriedhofs abgespielt. Ob das von der Frau beabsichtigt war, darüber kann die Polizei noch keine Aussage treffen. Auch ein genauer Grund für ihre Irrfahrt ist derzeit noch nicht bekannt und Gegenstand der polizeilichen Ermittlungen. "Wir wissen nur, dass die Fahrerin seit längerem psychische Probleme hat", sagt Prehl. Die 54-Jährige war bislang nicht vernehmungsfähig und befindet sich mittlerweile im Bezirkskrankenhaus.
Nürnbergs Oberbürgermeister Ulrich Maly äußert sich bestürzt: "Den betroffenen Hinterbliebenen drücke ich mein tiefstes Bedauern über diese Tat aus." Auch Bürgermeister Christian Vogel reagierte auf seiner Facebook-Seite: „Es ist für mich unbegreiflich und nicht nachvollziehbar, wie man auf solche Gedanken kommt. Allen Hinterbliebenen will ich mein Bedauern übermitteln.“
Die Friedhofsverwaltung versuchte schnellstmöglich, die gröbsten Schäden zu beseitigen. „Es sah schlimm aus“, sagt Gerhard Kratzer, Leiter der Friedhofsverwaltung. Seine Mitarbeiter haben versucht, die losen Gegenstände bestmöglich den richtigen Gräbern zuzuordnen. „Natürlich können wir nicht versprechen, dass jede Blume wieder dort ist, wo sie war. Aber es sieht dort nun wieder aus, wie auf einem Friedhof.“
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