Experte gibt Tipps

Zecken-Saison beginnt: Wie man sich richtig schützt

18.4.2023, 11:11 Uhr

Um Spaziergänge ohne böse Folgen genießen zu können, empfiehlt Hans-Jürgen Händel von der Kaufmännischen Krankenkasse in Nürnberg einige Vorsichtsmaßnahmen.


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Vor allem lange Kleidung, festes Schuhwerk und Socken seien die richtige Wahl, wenn man vor habe, in den Wald zu gehen. "Man sollte nicht durchs Unterholz gehen sondern auf den Wegen bleiben, das gilt auch auf Wiesen", erklärt der Servicestellenleiter. Zecken ließen sich nicht, wie von vielen Menschen fälschlicherweise angenommen, von Bäumen auf Wirte hinabfallen, sondern seien vor allem in höherem Gras oder auf Zweigen von Sträuchern zu finden. Deshalb empfehle es sich, immer auf den Wegen zu bleiben.

Niemals am Körper herausziehen

Falls man doch einen Zeckenbiss davon trägt, sei dies mit bloßem Auge leicht erkennbar. "Man wird die Körperstelle auch spüren, weil sie juckt oder sich unangenehm anfühlt", erklärt Händel. Spätestens wenn sich das Spinnentier mit Blut vollgesaugt hat, ist der angeschwollene Körper eindeutig zu erkennen. In diesem Fall sollte man "das Tier mit einer Pinzette oder Zeckenkarte vorsichtig am Kopf entfernen, niemals am Körper", so Händel.

Auch der Mythos, man solle Klebstoff oder Öl einsetzen, um die Tiere zu entfernen, sei absolut nicht ratsam. "Auf keinen Fall! Dies reizt das Tier unnötig und kann dazu führen, dass es seinen Speichel und somit möglicherweise auch Erreger in die Wunde abgibt." Stattdessen solle man die Zecke behutsam möglichst nah an der Haut greifen und ohne zu drehen herausziehen.

"Wenn nach einigen Tagen eine Rötung auftritt, zum Beispiel ein roter Kreis um die betroffene Stelle, sollte ein Arzt aufgesucht werden", so Händel. Dies gelte vor allem, wenn noch Kopfschmerzen oder Fieber dazukommen. Denn Zecken können gefährliche Krankheiten wie Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) und Lyme-Borreliose übertragen.


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Impfung wird übernommen

Das Tückische vor allem bei Borreliose: Dagegen gibt es keine Impfung, man kann sich nur durch entsprechende Kleidung und korrektes Verhalten möglichst gut vor Zeckenbissen schützen. Da eine Borreliose durch Bakterien übertragen werde, lasse sie sich vor allem im Frühstadium gut antibiotisch behandeln, so die KHK.


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Gegen eine FSME, die durch einen Virus übertragen wird und zu einer Hirnhautentzündung führen kann, gibt es dagegen einen Impfstoff.

Wer in einem Risikogebiet lebt, für den übernimmt die Krankenkasse die Kosten des Impfstoffs. Große Teile Bayerns gehörten dazu, erklärt Händel - "Nürnberg und das Umland sowieso".

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