Für 350 Millionen Euro

Zehn Jahre Umbau: Nürnberg baut Straßenbahnnetz aus - und schließt Lücken

Minh Anh Nguyen

Online-Redaktion

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22.12.2024, 16:17 Uhr
Öffentlicher Nahverkehr in Nürnberg: Die Stadt plant in den nächsten zehn Jahren das Straßenbahn-Netzwerk auszubauen.

© Hans-Joachim Winckler/NN Öffentlicher Nahverkehr in Nürnberg: Die Stadt plant in den nächsten zehn Jahren das Straßenbahn-Netzwerk auszubauen.

Wie die Stadt Nürnberg mitteilt, hatte der Stadtrat im Zuge der diesjährigen Haushaltsberatungen mehrere Projekte als Arbeitsauftrag an die Verwaltung zur weiteren Planung gegeben. Die Stadträtinnen und -räte hatten zuvor einstimmig für eine Liste von Projekten "zur Stärkung der Straßenbahn" gestimmt. "Ein leistungsfähiger und attraktiver öffentlicher Personennahverkehr sichert die Mobilität aller Menschen in Nürnberg und ist die unerlässliche Grundlage einer modernen Stadt", erklärt Planungs- und Baureferent Daniel F. Ulrich.

Was sich im Straßenbahn-Netz ändern wird

Neu wolle die Stadt unter anderem den Straßenbahnlückenschluss in der Minervastraße, die Straßenbahnverlängerung im neuen Stadtteil Lichtenreuth und die Stadt-Umland-Bahn nach Erlangen und Herzogenaurach realisieren. Zudem folgen dringende Sanierungsmaßnahmen des bestehenden Straßenbahnnetzes. In den nächsten Jahren soll die Landgrabenstraße / Gibitzenhofstraße, die Allersberger Straße, der Plärrer, die Ostendstraße, die Frankenstraße und die Johannisstraße ausgebaut und verbessert werden. Die Maßnahmen seien dringend notwendig, um den Straßenbahnbetrieb aufrechterhalten oder ausweiten zu können und einen Ausfall von Streckenabschnitten zu vermeiden.

Neben Neubauprojekten und Sanierungsmaßnahmen werden auch laufende Projekte in Angriff genommen. Die Straßenbahnstrecke zwischen Rathenauplatz und Berliner Platz befindet sich bereits im Bau. Durch die Verlängerung der Linie 7 vom Hauptbahnhof zur Haltestelle Stadtpark soll die bereits jetzt überlastete Haltestelle Hauptbahnhof entlastet werden. Wie die Stadt erklärt, werden durch die Baumaßnahmen neue Direktverbindungen und die Möglichkeit weiterer Linienführungen geschaffen.

Zudem werden auch alle betroffenen Haltestelle gemäß der gesetzlich vorgeschriebenen Barrierefreiheit ausgebaut.

350 Millionen Euro Gesamtinvestitionsvolumen

In Summe werden fallen für die Projekte 350 Millionen Euro an, teilte die Stadt mit. 50 bis 90 Prozent der Kosten können durch Fördermittel von Bund und Land gedeckt werden. Somit verbleiben für die Stadt in den nächsten zehn Jahren rund 70 Millionen Euro Eigenmittel. "Auch in finanziell angespannten Zeiten investieren wir viel Geld in unseren Nahverkehr", erklärte Oberbürgermeister Marcus König. "Nürnberg ist eine ÖPNV-Stadt, das zeigen die anhaltend hohen Fahrgastzahlen unserer VAG. Wir machen attraktive Angebote, das überzeugt die Menschen. Es ist meine feste Überzeugung: attraktive Angebote statt ideologische Verbote. So gelingt die Verkehrswende."

Die Verwaltung hat zusammen mit der VAG Verkehrs-Aktiengesellschaft alle Straßenbahnausbauprojekte des "Nahverkehrsentwicklungsplans 2025" priorisiert. Auf Basis von Kundennutzen, Finanzierbarkeit und Dringlichkeit wolle man so die Planung und den Bau des Straßenbahnausbaues optimiert vorantreiben. Dies war nötig, im Rahmen der begrenzten finanziellen und personellen Möglichkeiten.