"Zeitlose Eleganz": So sieht Nürnbergs neuer Konzertsaal aus

20.4.2018, 17:00 Uhr

© Edgar Pfrogner

Die Entscheidung fiel einstimmig: Der neue Nürnberger Konzertsaal in unmittelbarer Nähe zur Meistersingerhalle wird vom Team Johannes Kappler Architektur und Städtebau GmbH (Nürnberg) in Arbeitsgemeinschaft mit Super Future Collective (Nürnberg) und Topotek 1 Architektur GmbH (Berlin/Zürich) gebaut. Die 15 Jurymitglieder wählten die Büros aus, ohne zu wissen, dass zwei davon aus Nürnberg stammen. Das Wettbewerbsverfahren verlief anonym.

Der Gewinner-Entwurf "findet eine zeitgemäße Antwort auf die Meistersingerhalle, ohne sich 'vorzudrängeln‘, man könnte von zeitloser Eleganz sprechen", sagte Oberbürgermeister Ulrich Maly, der Teil der Jury war, in der auch Architekten aus München, Köln und Berlin sowie Nürnbergs Baureferent Daniel F. Ulrich und Kulturreferentin Julia Lehner saßen.

"Die Ensemble-Verbindung mit der in den 1960er Jahren errichteten, denkmalgeschützten Meistersingerhalle war für uns eine besonders reizvolle Aufgabe", so Johannes Kappler vom Sieger-Team. Eingesetzt werden sollen vor allem Naturstein, Holz - und Glas. Die Außenwirkung des Baus ist damit der eines lichtdurchfluteten Kubus.

"Ich würde sagen, das ist ein typisch fränkischer Anspruch"

Die konkrete Planung und damit auch die detaillierte Ausgestaltung - auch des Innenlebens, bei dem es natürlich hauptsächlich auf die Akustik ankommt - geht umgehend los. "Erst damit können wir die Grundlagen für eine erste seriöse Kostenschätzung schaffen", sagt Daniel F. Ulrich. Fest steht, dass der Freistaat 75 Prozent der förderfähigen Kosten finanzieren wird. "Wir hoffen, dass sich Zeit- und Kostenplan in einem vernünftigen Rahmen halten - ich würde sagen, das ist ein typisch fränkischer Anspruch", sagte Bayerns Ministerpräsident Markus Söder.

Baubeginn soll im Sommer 2021 sein, die Fertigstellung ist für den Sommer 2023 vorgesehen - ein ambitionierter Zeitplan, doch natürlich soll der neue Bau unbedingt vor dem Jahr 2025 stehen. Denn dann will Nürnberg bekanntlich eine von zwei europäischen Kulturhauptstädten sein.

Nach Eröffnung des Konzerthauses geht es dann an den Umbau der Meistersingerhalle, die während der Sanierung des Opernhauses als Interimsspielstätte zur Verfügung stehen soll.

Eine Ausstellung aller 246 Wettbewerbsbeiträge ist von Samstag, 21. April, bis Sonntag, 13. Mai, täglich von 10 bis 18 Uhr in Halle 15 Auf AEG, Fürther Straße 248a, zu sehen.

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