Teils bedrohte Arten
Zuckersüßer Nachwuchs im Tiergarten Nürnberg: Acht Arten freuen sich über Jungtiere - die Bilder
20.04.2025, 18:12 Uhr
In den vergangenen Wochen hat sich im Tiergarten Nürnberg einiges getan: Gleich acht Tierarten haben Nachwuchs bekommen. Wie der Tiergarten in einer Pressemitteilung bekannt gibt, werden die meisten Jungtiere in Außengehegen oder im Kinderzoo gehalten und seien somit gut für Besucherinnen und Besucher zu sehen.
Erste Schritte im Antilopengehege
Zu den jüngsten Neuzugängen gehören zwei Nilgauantilopen, die am 14. April geboren wurden. Nur wenige Stunden nach der Geburt standen die beiden bereits sicher auf ihren Beinen, so der Tiergarten. Auch bei ihren Verwandten, den Mendesantilopen, gab es einen Grund zur Freude: Ein weibliches Kalb kam am 23. März zur Welt. Damit leben nun sechs Tiere dieser stark gefährdeten Art im Nürnberger Tiergarten.
Die Mendesantilope ist ursprünglich in den Wüsten Nordafrikas beheimatet und vom Aussterben bedroht. Vor allem durch die Zerstörung ihres Lebensraums und der unkontrollierten Jagd sind die Bestände der Art stark geschrumpft. Laut Weltnaturschutzunion (IUCN) existieren in freier Wildbahn nur noch wenige Dutzend Tiere. "Mit Nachzuchten in Zoos konnten erfolgreiche Wiederansiedlungsprojekte in Reservaten gestartet werden", heißt es in der Pressemitteilung des Tiergartens.
Bedrohte Schweineart mit Nachwuchs
Auch bei den Visayas-Pustelschweinen gibt es Nachwuchs. Am 20. März wurde im Nashornhaus ein Frischling geboren. Die Schweineart gilt als stark gefährdet und lebt laut Tiergarten vermutlich nur noch auf zwei philippinischen Inseln. Die IUCN führt sie als "vom Aussterben bedroht". Den größten Bedrohungsfaktor für die Art stellt die Afrikanische Schweinepest (ASP) dar, die auch in Südostasien ausgebrochen ist.
Dass Tierarten weltweit verschwinden, ist kein Problem, das nur ferne Regionen betrifft. Auch in Deutschland ist die Artenvielfalt bedroht: Laut der Deutschen Gesellschaft für die Vereinten Nationen e. V. (DGVN) gelten hierzulande über 7.000 Tierarten als gefährdet oder akut vom Aussterben bedroht. Das Artensterben betrifft dabei nicht nur einzelne Tiere - es hat direkte Auswirkungen auf ganze Ökosysteme und somit auch auf den Menschen.
Ein Beispiel: das Bienensterben. Bienen spielen eine zentrale Rolle bei der Bestäubung von Pflanzen und sichern damit unsere Nahrungsgrundlage. Als sogenannte Schlüsselarten haben sie entscheidenden Einfluss auf das ökologische Gleichgewicht. Geht eine solche Art verloren, kann das Kettenreaktionen im gesamten System auslösen.
"Die Populationen in Zoos und Zuchtstationen bilden deshalb eine wichtige Reserve. Sie sind die einzige Chance, die Arten wieder in ihrem natürlichen Lebensraum anzusiedeln, sollten die wilden Populationen durch die Seuche erlöschen", erklärt Jörg Beckmann, Biologischer Leiter und stellvertretender Direktor des Tiergartens in der Pressemitteilung.
Seltene Geburt und viel los im Kinderzoo
Ein weiteres Nachwuchs-Highlight im Tiergarten: Anfang März kam ein Afrikanischer Büffel zur Welt - eine Seltenheit in europäischen Zoos. Neben Nürnberg beherbergt nur noch der Zoo Berlin Tiere dieser Art.
Auch im Kinderzoo ist das Frühlingserwachen deutlich spürbar: Nachwuchs gab es bei Riesenkängurus, Zwergziegen, verschiedenen Kaninchenrassen und bei den Rotkopfschafen. Letztere gehören zu einer alten, vom Aussterben bedrohten Haustierrasse und stehen auf der Roten Liste der Gesellschaft zur Erhaltung alter und gefährdeter Haustierrassen (GEH).
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