Zwei Vereine geben sich das Ja-Wort

27.04.2010, 00:00 Uhr
Zwei Vereine geben sich  das Ja-Wort

© oh

Diesen Trend umzukehren, dieses ambitionierte Ziel setzte sich die Ende 2008 neu gewählte Führungsspitze um Präsident Carsten Eckardt und Geschäftsführer Martin Maske. Der Post SV wagte sich aus der eigenen Komfortzone heraus. Er setzte neue Akzente, weil er den Begriff Sport weiterfasste. Er bewegte sich aktiv auf seine Mitglieder zu, um das erkaltete Verhältnis signifikant aufzuwärmen. Es ist ihm gelungen. Der Verein zählt wieder über 15 000 Mitglieder, Tendenz steigend.

Von diesen Zahlen können sie beim 1. FCN Schwimmen nur träumen. 550 bis 600 Sportler beherbergt der Club, darunter herausragende Talente wie Fabian Schwingenschlögl. Die Philosophie ist eine andere als beim Post SV, beim 1. FCN wird unter dem hauptamtlichen Trainer Peter Fischer auch und vor allem Leistungssport betrieben. Auf den ersten Blick mag sich kein gemeinsamer Nenner bei diesen Vereinen aufdrängen.

Und trotzdem liegt eine Kooperation so nahe, verfügt der Post SV doch über ein vereinseigenes Hallenbad, während der 1. FCN mit einem Freibad punkten kann. Schon seit einem Jahr trainieren die Leistungsschwimmer des Clubs im Hallenbad des Post SV. »Wir haben nur im Sommer eigene Wasserflächen. Im Hallenbad des Post SV haben unsere Leistungsschwimmer eine Bleibe gefunden«, erklärt Claus Swatosch, Präsident des 1. FCN Schwimmen.

»Die FCN-Schwimmer sind bei uns voll akzeptiert«

Die Club-Schwimmer zeigten sich darüber einigermaßen erleichtert, zieht sich die Hallenproblematik doch schon seit Jahren zäh wie Kaugummi hin. Und auch die Mitglieder des Post SV haben sich nach anfänglicher Skepsis an die neuen Gesichter in ihrem Hallenbad gewöhnt. »Die FCN-Schwimmer sind bei uns voll akzeptiert«, versichert Maske.

Die guten Erfahrungen miteinander mündeten nun in einen Ausbau der Kooperation. Ein Obolus von sieben Euro im Monat erlaubt es nun sämtlichen Mitgliedern des 1. FCN Schwimmen, das Hallenbad des Post SV nutzen zu können. Umgekehrt gelten für die Postler vergünstigte Eintrittspreise für das Freibad des 1. FCN. »Wir haben gemeinsame Interessen«, betont Swatosch. Es geht um Mitgliederbindung und darum, die Attraktivität zu steigern, bekräftigt Eckardt. Alleine kann das kaum noch ein Verein bewerkstelligen, dafür möchte der Post-Präsident auch die eigenen Mitglieder sensibilisieren. »Vereine werden künftig nur überleben können, wenn sie miteinander kooperieren.« Bis Ende 2011 läuft der Vertrag zwischen Post SV und 1. FCN Schwimmen. Vielleicht ist es erst der Anfang.

Keine Kommentare