Zwischenbilanz: So steht es um Althofs "Macho Man 2"

28.6.2016, 10:21 Uhr
Zwischenbilanz: So steht es um Althofs

© F.: Fengler

"Macho Man", da war doch was. Wer mit diesem zu einer echten Kult-Geschichte gewachsenen Stück lokaler Filmgeschichte nicht vertraut ist: "Macho Man – harte Männer tändeln nicht" ist ein Spielfilm aus dem Jahr 1985 und der einzige Actionstreifen, der jemals in Nürnberg gedreht wurde. Eine Trashgranate vor dem Herrn, die das Komm-Kino vor vielen Jahren auf einer VHS-Videokassette wiederentdeckt hat und seither jedes Jahr beim "SommerNachtFilmFestival" rituell aufführt - in der Regel vor ausverkauftem Haus, gefeiert von einer stetig wachsenden Fangemeinde, die die grenzdebilen Dialoge ("Alles klar, Keule?") längst auswendig mitsprechen kann. Drei Jahrzehnte später haben die einstigen Hauptdarsteller Peter Althof und René Weller nun eine Fortsetzung ihres unfreiwillig lustigen Machwerks angekündigt.

Maritim-Hotel Nürnberg, Pressekonferenz "Macho Man 2". Man habe geladen, so Peter Althof, um mal wieder ein Lebenszeichen und einen Zwischenstand zu geben. 26 Spielfilmminuten sind fertig abgedreht, im August geht’s weiter. Als Schauspieler sind neben Althof und Weller das Schwabacher Model Diana Herold ("Bullyparade"), Brachial-Comedian Bembers, "Tatort"-Kommissar Andreas Leopold Schadt und der türkische Serienstar Bülent Babayigit dabei.

Ansonsten ist die launige Pressekonferenz ein Musterbeispiel dafür, wie man sich eine Stunde lang selbst feiert, ohne auch nur einen Pieps über das anstehende Projekt zu verraten. Was man über die Geschichte wissen muss, steht ohnehin im Internet: "Ehemalige Box-Champions vereiteln einen wichtigen Deal der russischen Organmafia."

Schnauzbärtige Testosteron-Action

Gedreht wurde unter anderem am Gardasee. Wieder wird es jede Menge schnauzbärtige Testosteron-Action geben, den obligatorischen Uhrenvergleich und die Balthasar-Neumann-Straße in Mögeldorf inklusive. Statt einer nachträglichen Porno-Synchronisation wie beim Original 1985, wird man diesmal jedoch den original fränkischen Zungenschlag der Beteiligten hören.

Zumindest die Stimmung im "Macho Man"-Camp ist bestens - auch, wenn die noch laufende Crowdfunding-Aktion im Internet, die Geld in die Kasse spülen sollte, bislang hinter den Erwartungen zurück blieb. Und das, obwohl man sich als Unterstützer sogar von Peter Althof höchstpersönlich mit Rindsrouladen bekochen lassen kann.

Auch erfährt man auf der Pressekonferenz ein paar Anekdoten von hinter den Kulissen, zum Beispiel, dass der Bembers von Althof höchstpersönlich auf der Johanniskerwa mit diversen Freigetränken für das Filmprojekt verhaftet wurde, oder dass Diana Herold mal zwei Semester Schauspielunterricht in Method Acting in New York genossen hat.

"Mit Geld hat das alles nichts zu tun, es ist ein Fanding, bei dem es ganz sicher nicht darum geht, dass wir demnächst einen neuen Porsche fahren", versichert Peter Althof, der für das Filmprojekt zusammen mit Peter Güttinger die Firma Mamafilm gegründet hat. Regie führt der junge Nürnberger Davide Grisolia, der versuchen will, die Seele des alten "Macho Man" zu treffen, ohne einen bewusst schlechten Film abzuliefern. Das Feuer brennt, es gibt viele Ideen, die Ansprüche sind hoch. Produzent Güttinger: "Unser Ziel ist es, einen Film zu drehen, der auch in 30 Jahren noch jedes Jahr in der Katharinenruine läuft."

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