Ex-Mann unter Verdacht
49-Jährige aus Pommelsbrunn getötet? Stundenlange Suche mit Tauchern blieb ohne Erfolg
9.10.2024, 16:05 UhrAuf der Suche nach der mutmaßlich getöteten 49-Jährigen aus Mittelfranken nahm die Polizei am Mittwoch nach Hinweisen von Polizeihunden erneut den Happurger Baggersee genauer in den Blick. Auch am rund vier Kilometer entfernten Stausee und in Happurg selbst waren Hundeführer mit Suchhunden im Einsatz.
Ein Einsatz mit Personensuchhunden und Leichenspürhunden sowie einem Hubschrauber hatte am Wochenende zwar zunächst nicht zum Auffinden der Frau geführt, wie eine Polizeisprecherin sagte. Aber: "Die Hunde haben ihre Hundeführer alle in den gleichen Bereich des Ufers geführt." Deshalb sind nun weitere Maßnahmen angesetzt worden.
Die Ermittler gehen davon aus, dass der von ihr getrennt lebende Ehemann die Frau umgebracht hat. Dieser sitzt wegen Totschlags in Untersuchungshaft und schweigt nach Polizeiangaben zu den Vorwürfen.
Schlechte Sicht erschwert Taucheinsatz
Die Technische Einsatzeinheit (TEE) der Bereitschaftspolizei waren dafür seit den Morgenstunden mit zehn Kräften am Happurger Baggersee vor Ort. Bereits am Dienstag hat die Polizei das Gewässer mit zwei entsprechenden Sonarbooten nach Unregelmäßigkeiten abgesucht. "Man hat hier an mehreren Stellen Auffälligkeiten festgestellt, was aber nicht heißen muss, dass hier die Vermisste liegen muss. Das können Gegenstände wie ein Fahrrad sein, das entsorgt wurde oder andere Gegenstände", erklärt dazu Polizeipressesprecherin Janine Mendel gegenüber "News5" am Mittwoch.
An diesen Stellen suchten bis in den Nachmittag acht Taucher der TEE nach der mutmaßlich Getöteten, so die Polizei. Dabei wurde die Arbeit der Taucher durch die schlechte Sicht erschwert. "Das Wasser ist sehr trüb" erklärte dazu die Sprecherin. Deswegen seien die Taucher auch auf ihren Tastsinn angewiesen, gleichzeitig seien sie aber selbst nochmal mit einem Sonar-Gerät ausgestattet.
Die aufwändige Suchaktion zog sich bis in den Nachmittag. Gefunden wurde aber nichts, wie eine Polizeisprecherin am Nachmittag sagte. Die Suche gehe aber weiter. Wo und wie genau, sei noch nicht bekannt.
Hunde suchten derweil am Stausee
Gleichzeitig waren am Mittwoch bis in die Mittagsstunden auch drei Hundeführer mit zwei Personensuchhunden an einem anderen Gewässer nur wenige Kilometer entfernt - nämlich rund um den Stausee - im Einsatz. Aufgrund des aktuell bekannten Bewegungsprofils des Tatverdächtigen hätten sich weitere Anhaltspunkte ergeben, weshalb man nun bestimmte Stellen am Happurger Stauseee abgeht, erklärt dazu die Polizei. Auch hier konnte eine Spur lokalisiert werden, an der beide Hunde anschlugen, wie die Polizei berichtet. Laut der Kriminalpolizei gibt es dadurch weitere Anhaltspunkte. Die Ermittler werten die Spuren nun aus und beraten über das weitere Vorgehen. Auch an einer Kirche in Happurg hatten die Hundeführer am Nachmittag noch nach Spuren gesucht.
Bereits Suchaktion am Samstag am Happurger Baggersee
Nach zahlreichen Ermittlungen war der Happurger Baggersee bereits am Samstag in den Fokus der Ermittlungen gerückt. "Wir haben keine konkreten Hinweise, dass der Tatverdächtige die Leiche hierher verbracht hat", erklärt dazu zwar Sprecherin Mendel gegenüber "News5" - allerdings hätte sich durch Ermittlungen ergeben, dass Gewässer eine besondere Bedeutung haben könnten.
Bei einer Suchaktion am Samstag am Uferbereich des Sees hatten die vier Hunde prompt reagiert. Deshalb wurde gleich noch ein Hubschrauber herbeigeordert, dessen Mannschaft die Wasseroberfläche absuchte und versuchte, in dem relativ flachen Gewässer etwas zu sehen. "Das hat sich aber schwierig gestaltet, weil das Wasser trüb war und durch den Hubschauer, der sehr tief stand, aufgewirbelt wurde, so dass hat man nicht viel erkennen konnte", sagte die Sprecherin.
Besonders von Interesse für die Polizei waren auch umliegende Gewässer im Landkreis. Im Laufe des Samstags verlagerte die Polizei ihre Sucharbeiten noch an einen weiteren Ort in der Nähe unweit des Baggersees.
Verdacht richtet sich gegen Ex-Mann
Die 49-Jährige aus dem nahe Happurg gelegenen Pommelsbrunn (Landkreis Nürnberger Land) war zuletzt am 27. September lebend gesehen worden. Ihre erwachsenen Kinder meldeten sie am Tag darauf bei der Polizei als vermisst. Spuren im Wohnhaus deuten laut Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth darauf hin, dass die Frau getötet wurde.
Nach zahlreich durchgeführten Vernehmungen und weiteren kriminalpolizeilichen Maßnahmen stellte die Staatsanwaltschaft Haftantrag gegen den 51-jährigen Ex-Ehemann. Kriminalbeamte nahmen ihn daraufhin am Sonntagabend fest.
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