Corona-Reihen-Tests: Altdorfer Grundschule ist Vorreiter

26.2.2021, 17:30 Uhr
Corona-Reihen-Tests: Altdorfer Grundschule ist Vorreiter

Die Kinder an der Altdorfer Grundschule werden seit Ende Februar zweimal in der Woche auf Corona getestet. Am Wochenende gab es bereits Testkits zum Mitnehmen. Schulleiterin Carola Stöhr und Bürgermeister Martin Tabor hatten die Verteilung organisiert, vor der Schule standen Kisten mit Kits bereit. Dass es jetzt vorangeht mit den Tests an der Grundschule freut viele Eltern, die in den sozialen Netzwerken den Bürgermeister ausdrücklich dafür loben, dass er Tempo macht.


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Kurzfristig hat Tabor am Wochenende in Zusammenarbeit mit Apotheker Matthias Kreuzeder die Verteilung der ersten Testkits organisiert. Die gab es am Samstag von 10 bis 12 Uhr an der Grundschule und von 12.30 bis 14 Uhr an der Markt-Apotheke. Seit Montag standen Kisten mit Test-Utensilien zum Mitnehmen von 16 bis 17 Uhr am Seiteneingang des Rathauses in der Röderstraße bereit. Die Altdorfer Grundschule ist damit eine der ersten Schulen in Deutschland, an denen in allen Klassen Tests durchgeführt werden.

"Kultusminister Piazolo hat zwar gesagt, dass die Tests sehr sinnvoll sind", bemerkt Tabor, "er hat den Schulen aber dafür kein Konzept an die Hand gegeben." Ein solches Konzept hat nun Apotheker Matthias Kreuzeder in Zusammenarbeit mit Schule und Stadt entwickelt. Die Kinder erhalten ihre Testutensilien und testen sich daheim per Spucktest. Die Probe wird dabei mit einer kleinen Vakuumpumpe in ein Röhrchen befördert. Sämtliche Röhrchen einer Klasse werden in einem Pool gesammelt und diese Sammlung dann auf Spuren von Corona untersucht. Bei einem positiven Befund kann die Klasse in Quarantäne geschickt werden.

2500 Euro pro Woche

Apotheker Kreuzeder sammelt die PCR-Tests in der Schule ein und arbeitet bei der Auswertung mit dem Weidener Labor Synlab zusammen. Während der Altdorfer Apotheker unentgeltlich arbeitet, fallen für die Stadt Kosten in Höhe von 2500 Euro pro Woche für Synlab an. Andere Tests, mit denen jeweils nur eine Person getestet werden kann, wären deutlich teurer. In einem Pool aus Spucktests können Proben von bis zu 30 Personen zusammengefasst werden. Weil die Kinder an der Grundschule derzeit im Wechselunterricht sind, kommen pro Klasse immer rund 15 Spucktests in einen Pool. Erspart wird den Kindern das unangenehm tiefe Einführen von Wattestäbchen in die Nase, spucken ist eben sehr viel einfacher.

Bürgermeister Tabor hofft nun, dass sich bei den Tests auch die Mittelschule anschließt. Die Verantwortlichen dort haben sich aber noch eine Woche Bedenkzeit erbeten. Auch das Gymnasium und die Kindertagesstätten könnten regelmäßig getestet werden, sagt der Rathauschef. Im Kollegium der Grundschule jedenfalls, das betont Schulleiterin Carola Stöhr, ist die regelmäßige Reihentestung der Kinder durchwegs positiv aufgenommen worden.

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