Diehl setzt auf Standort Röthenbach

5.7.2016, 18:36 Uhr
Ein Mitarbeiter kontrolliert einen in Röthenbach hergestellten Raketenwerfer.

© Stefan Hippel Ein Mitarbeiter kontrolliert einen in Röthenbach hergestellten Raketenwerfer.

Während 2015 die Sparten Steuerungs- und Antriebstechnik sowie Luftfahrt und Messtechnik wuchsen, lagen der Metall- und der Rüstungsbereich unter ihren jeweiligen Vorjahresumsätzen, teilte der Konzern gestern bei seiner jährlichen Bilanzpressekonferenz in Nürnberg mit. Insgesamt erzielte die Unternehmensgruppe einen konzernweiten Umsatz von 3,1 Milliarden Euro, etwas weniger als erwartet.

Rund 1.700 Mitarbeiter beschäftigt Diehl in Röthenbach, die Metallsparte hat hier ihren Hauptsitz. Obwohl deren Geschäfte aktuell unter dem niedrigen Kupferpreis leiden, hat der Konzern einen nach eigenen Angaben zweistelligen Millionenbetrag in eine neue Rohrpresse investiert. Die Vorgängermaschine war laut Thomas Diehl, dem Vorstandsvorsitzenden, vier Jahrzehnte alt. Die Investition sei als Bekenntnis zum Standort zu werten.

Der Umsatz mit Synchronringen, die in Getrieben zum Einsatz kommen, lag zwar über dem Vorjahr, doch im letzten Quartal 2015 gab es einen Rückgang. Der Diehl-Konzern schreibt dazu in einer Pressemitteilung: "Insbesondere die Nachfrage in China ist im zweiten Halbjahr regelrecht eingebrochen, der brasilianische Automarkt zeigte sogar eine dramatische Entwicklung." Synchronringe werden in Röthenbach gefertigt, ein Investitionsschwerpunkt im Geschäftsjahr 2015 war aber auch der Aufbau einer Fertigung im chinesischen Wuxi.

Konzentration auf Lenkwaffen

Der Anteil der Wehrtechniksparte am Umsatz des Gesamtkonzerns ist von zuletzt rund 20 auf derzeit laut Diehl nur noch "13 bis 14 Prozent" gesunken, er beträgt 405 Millionen Euro. Die Produktion und Instandsetzung von Ketten für militärische Fahrzeuge wurde an Krauss-Maffei Wegmann verkauft, in Zukunft will man sich unter anderem auf Lenkwaffen konzentrieren.

Zwar hatte das hierauf spezialisierte Tochterunternehmen Diehl BGT Defence mit Hauptsitz in Überlingen am Bodensee und einem Werk auch in Röthenbach ein schwaches Jahr, doch dass die Bundeswehr auf die Boden-Luft-Rakete IRIS T SL setzt, lässt die Diehl-Gruppe hoffen. Dies erhöhe die Chance auf Folgeaufträge auch im Export, heißt es aus Nürnberg. Im laufenden Geschäftsjahr rechne man mit einem leichten Zuwachs.

Verwandte Themen


Keine Kommentare