Nach mehreren Typisierungsaktionen

"Felsen vom Herzen gefallen": Der kleine Jonas aus Feucht hat einen Stammzellenspender

Johanna Mielich

Online-Redaktion

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30.6.2024, 15:44 Uhr
Vater Harald M. und Mutter Stefanie B. mit dem kleinen Jonas. Er leidet am äußerst seltenen Wiskott-Aldrich-Syndrom.

© privat Vater Harald M. und Mutter Stefanie B. mit dem kleinen Jonas. Er leidet am äußerst seltenen Wiskott-Aldrich-Syndrom.

"Heute melde ich mich mit einer sehr schönen und positiven Nachricht", mit diesen Zeilen wendet sich Stefanie B., die Mutter von Jonas, an unsere Redaktion. Nachdem über Wochen und mehrfach in der Region Typisierungsaktionen für den kleinen Jungen stattgefunden hatten, können seine Eltern nun gute Nachrichten verkünden: Für Jonas wurde ein passender Stammzellen-Spender gefunden. "Wir waren wir total überwältigt und uns sind riesige Steine, eher Felsen vom Herzen gefallen", teilt Stefanie B. weiter mit. "Es ging jetzt alles viel schneller als gedacht". Die Ärzte aus der Cnopfschen Kinderklinik hätten die Familie informiert. Der Spender sei männlich und komme aus Deutschland, "er stimmt mit Jonas zu 100 Prozent überein", so B.

Jonas leidet an seltener Immunkrankheit

Jonas ist im Juli 2023 geboren. Immer wieder hatte er Probleme mit der Haut, was die Ärzte zunächst für Neurodermitis hielten. Doch dann bekam er im Dezember eine Erkältung, die sich hartnäckig über Wochen hielt. Durch Zufall entdeckte eine aufmerksame Ärztin den Ausschlag auf Jonas‘ Haut und machte einen Bluttest. Die Ergebnisse zeigten, dass etwas nicht in Ordnung war.

Nach zahlreichen Untersuchungen erfuhren Jonas Eltern dann erst Ende März, was hinter den Symptomen ihres Sohns steckte: Das Wiskott-Aldrich-Syndrom. Bei dieser Immunkrankheit können die weißen Blutzellen ihre Aufgaben nicht richtig erfüllen, wodurch Betroffene typischerweise an einem Immundefekt, Ekzemen und Gerinnungsstörungen leiden. Die Krankheit tritt meist bereits in den ersten zwei Lebensjahren auf. Das Wiskott-Aldrich-Syndrom ist sehr selten, bei männlichen Lebendgeborenen liegt die Häufigkeit etwa bei 1:250.000. Ohne eine Behandlung durch eine Stammzelltransplantation führt die Krankheit meist innerhalb der ersten zehn Lebensjahre zum Tod.

Trotz allem ist Jonas ein lebensbejahendes, fröhliches Kind. "Man merkt Jonas von seinem Wesen her überhaupt nichts an", sagt seine Mutter Stephanie. "Er lacht viel."

"Seine Chance darauf, geheilt zu werden"

Nun stehen aufregende, aber auch anstrengende Wochen für die Familie an: Noch am Sonntag geht es ins Krankenhaus nach Ulm, wo bis zur Transplantation Vorbereitungen inklusive der Konditionierung mit einer Chemotherapie stattfinden.

"Die nächste Zeit wird sehr hart, für uns und vor allem für Jonas", erklärt seine Mutter. "Aber es ist seine Chance darauf, geheilt zu werden und auf ein gesundes Leben! Und dafür kämpfen wir".

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