Fränkische Rechtsextremistin soll Brandanschlag geplant haben
27.1.2021, 15:31 Uhr"Susanne G. vertritt eine von Rechtsextremismus und Fremdenfeindlichkeit geprägte Grundhaltung", heißt es in einer Pressemitteilung des Generalbundesanwalts. Aus dieser Gesinnung habe sie "spätestens ab Ende Mai 2020" einen Brandanschlag auf Amtsträger oder Menschen muslimischen Glaubens vorbereitet. So soll die Diepersdorferin im Internet Literatur zum Umgang mit Sprengstoffen gekauft haben. Zudem habe sie sich für den Bau von Brandsätzen benötigte Materialien besorgt, darunter Benzin, Kartuschen mit einem Propan/Butan-Gasgemisch, Feuerwerkskörper und Zündschnüre.
Die Frau, die vom Boulevard wegen ihres Berufs "Neonazi-Heilpraktikerin" getauft wurde, hat offensichtlich auch Polizisten und einen fränkischen Mandatsträger als Anschlagsopfer ausspioniert. Dafür kundschaftete sie nach Angaben des Generalbundesanwalts Privatautos und Wohnorte der Betroffenen aus.
Bereits im März vergangenen Jahres war das Wohnhaus von Susanne G. in Diepersdorf von einem Spezialeinsatzkommando der Polizei durchsucht worden. Damals ging es um eine Serie von Drohbriefen: Insgesamt sechs anonyme Briefe soll sie an zwei Politiker, darunter das mögliche Anschlagsopfer, die Röthenbacher Moschee und einen Verein zur Flüchtlingshilfe versandt haben. Fünf dieser Briefe lag eine scharfe Pistolenpatrone bei.
Landrat Armin Kroder hatte im Frühjahr 2020 öffentlich gemacht, dass er bedroht wurde. Die Ermittler bestätigen damals aber nicht, dass er einer der beiden Politiker war, die die Briefe erhalten hatten.
Nach Drohbrief: Herrmann besucht Röthenbacher Moschee
Die Bundesanwaltschaft hat vor dem Staatsschutzsenat Anklage wegen der Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat erhoben. Außerdem sei G. hinreichend verdächtig der Bedrohung mit einem Verbrechen, der Störung des öffentlichen Friedens durch die Androhung von Straftaten sowie mehrerer Verstöße gegen das Waffengesetz.
Internationale Studie: Deutlich mehr rechtsextreme Angriffe
Die Frau hatte sich den Angaben zufolge bereits Materialien für den Bau von Brandsätzen wie Benzin und Zündschnüre beschafft. Zwischen Dezember 2019 und März 2020 soll sie außerdem sechs anonyme Drohbriefe an verschiedene Empfänger verschickt haben, die "die ernsthafte Ankündigung von Tötungsdelikten" enthalten hätten. Der Prozess soll am Münchner Oberlandesgericht stattfinden.
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Der Artikel wurde zuletzt am 27. Januar 2021 um 15.30 Uhr aktualisiert.