Getötetes Schnaittacher Paar: Erste Leiche identifiziert

23.1.2018, 14:59 Uhr
Die Polizei fand am Montag die Leichen des Ehepaars eingemauert auf deren Grundstück.

© NEWS5 / DESK Die Polizei fand am Montag die Leichen des Ehepaars eingemauert auf deren Grundstück.

Im Fall des getöteten und eingemauerten Ehepaares aus Schnaittach sind der tatverdächtige Sohn und dessen Frau in Untersuchungshaft gekommen. Das habe ein Richter angeordnet, sagte Oberstaatsanwältin Anita Traud am Dienstag. 

Die Ermittler werfen dem 25-Jährigen und seiner 22 Jahre alten Frau gemeinschaftlichen Mord in zwei Fällen vor. Am Montag fand die Polizei die Leichen von Elfriede und Peter P. auf dem Grundstück, dass die beiden gemeinsam mit ihrem Sohn und dessen Ehefrau bewohnten. Die beiden Tatverdächtigen waren am gleichen Morgen vom SEK festgenommen worden.

Die Frau habe bisher bestritten, an der Tötung beteiligt gewesen zu sein, sagte Staatsanwältin Anita Traud. Nach dpa-Informationen gab sie aber zu, ihrem Mann bei der Beseitigung der Spuren geholfen zu haben. Der 25-Jährige habe bisher keine Angaben gemacht. 

Rechtsmediziner begannen am Dienstag damit, die Leichen zu untersuchen. Zunächst bestätigten sie, dass es sich bei der männlichen Leiche um den vermissten Vater des 25-Jährigen handelt. Die Untersuchungen seien sehr umfangreich, sagte Traud – auch um den Tatzeitpunkt möglichst genau bestimmen zu können.

Zur Todesursache machte Traud noch keine Angaben. Wann die Fachleute mit der Obduktion der weiblichen Leiche beginnen, war zunächst unklar.

Die Leichen waren in einem Nebengebäude der Garage eingemauert worden. In dem Haus im Nürnberger Land lebten sowohl das bislang als vermisst geltende Ehepaar als auch der Sohn und dessen Frau.

Die 66 Jahre alte Frau und ihr 70 Jahre alter Ehemann waren seit Mitte Dezember des vergangenen Jahres nicht mehr gesehen worden. Der Sohn hatte seine Eltern erst Ende Dezember als vermisst gemeldet. Weil er in seinen Aussagen widersprüchliche Angaben machte, schöpfte die Polizei Verdacht.

Zum Motiv äußerte sich die Staatsanwältin weiter nicht. "Das wäre Spekulation", sagte Traud. Der mittelfränkische Polizeipräsident Johann Rast hatte jedoch am Montag angedeutet, dass die 66-Jährige mit der Beziehung ihres Sohnes zu der 22-Jährigen nicht einverstanden war. Die Hochzeit der beiden fand Ende Dezember ohne die Eltern des 25-Jährigen statt.

Vor einer Woche hatten der 25-Jährige und seine Frau einem regionalen Fernsehsender noch ein Interview gegeben, in dem sie um Hinweise auf den Verbleib der Eltern baten. "Die größte Freude, die man uns machen könnte, wäre einfach, dass die beiden wieder zur Tür kommen. Dass wir wenigstens wissen, was mit ihnen passiert ist", sagte der Sohn darin.


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