Impfung: Jetzt sind die über 70-Jährigen dran
26.03.2021, 10:13 Uhr
Etwa 300 Personen aus der Gruppe 1 – also der höchsten Priorität – stünden noch auf der Liste derer, die noch keine Termineinladung erhalten haben. Daher hat das System BayIMCO (das Portal im Internet, mit dem man sich zur Impfung anmeldet) den Maltesern, die das Impfzentrum in Röthenbach betreiben, auch schon erste Impfwillige aus der zweiten Prioritätengruppe zugewiesen.
Dazu gehören unter anderem alle über 70-Jährigen, Personen mit einer Conterganschädigung oder Trisomie 21, nach einer Organtransplantation, mit Demenz oder einer geistigen Behinderung sowie Personen, die in Kinderbetreuungseinrichtungen, in der Kindertagespflege, in Grund-, Sonder- oder Förderschulen tätig sind. Für die letztgenannten Personengruppen wollen die Malteser Sammeltermine in den Osterferien anbieten, damit der Kita- und Schulbetrieb nach den Ferien möglichst reibungslos weitergeführt werden kann, wie das Amt informiert.
Landrat Armin Kroder bittet alle Personen, die dieser Gruppe mit hoher Priorität angehören, sich im Internet für die Impfung zu registrieren (impfzentren.bayern). „Es geht voran mit den Impfungen – auch wenn wir uns ein schnelleres Tempo wünschen. Spätestens jetzt sollte man sich aber bei BayIMCO anmelden, wenn man gegen Covid geimpft werden möchte.“
Das bayerische Gesundheitsministerium meldet auf Nachfrage der PZ: „Im Bereich des Impfzentrums Nürnberger Land sind 41 191 Personen in BayIMCO registriert.“ Insgesamt leben laut Landesamt für Statistik im Landkreis rund 143 000 Personen, die 18 Jahre und älter sind, demnach haben sich bisher rund 29 Prozent der Landkreisbevölkerung registriert.
Laut Landratsamt haben die Malteser die Ausfälle, die durch die vorübergehende Aussetzung der Impfungen mit dem Impfstoff von AstraZeneca entstanden waren, wieder ausgeglichen. Rund 250 Termine seien notgedrungen abgesagt worden. Durch die Ausweitung der Betriebszeiten im Impfzentrum in Röthenbach konnten diese Rückstände inzwischen aufgearbeitet werden.
Seit Montag, 22. März, ist das Impfzentrum in Röthenbach bis 22 Uhr in Betrieb. Damit können in zwei Schichten pro Tag etwa 500 Impfungen durchgeführt werden – das sind 15 000 Impfungen pro Monat, kalkuliert die Behörde. Wie viele Impfungen zusätzlich bei Hausärzten stattfinden könnten, dazu äußerte sich das Landratsamt gestern nicht.
Bis Mittwochvormittag wurden im Landkreis insgesamt 22 602 Impfungen durchgeführt, wie die Behörde auf Nachfrage der PZ mitteilt. Darunter waren 7337 Erstimpfungen von über 80-Jährigen, 3599 davon haben bereits beide Impfungen erhalten.
Dass nun fast alle über 80-Jährigen, die sich angemeldet haben, bereits ihre erste Impfung erhalten haben, spricht für eine relativ geringe Impfbereitschaft im Landkreis in dieser Altersgruppe. Rund 12 400 Menschen über 80 gibt es im Landkreis, die Zahl stammt von Ende November 2020, es ist die aktuellste, die dem Landesamt für Statistik vorliegt. Addiert man die 7337 bis Donnerstagvormittag mindestens einmal geimpften über 80-Jährigen mit den vom Landratsamt genannten rund 300 noch ausstehenden Bürgern in dieser Altersklasse, kommt man auf deutlich weniger als 8000 Bürger. Die Impfbereitschaft bei über 80-Jährigen läge demnach bei weniger als zwei Dritteln. Aktuelle Umfragen legen nahe, dass die durchschnittliche Impfbereitschaft bundesweit auf über 70 Prozent gestiegen ist.
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