Röthenbacher Freibad soll öffnen – aber wann?

29.04.2021, 16:18 Uhr
Röthenbacher Freibad soll öffnen – aber wann?


Recht unwahrscheinlich scheint mittlerweile der ursprünglich geplante Termin, Samstag, 15. Mai, auf den auch die anderen Kommunen geschielt hatten. "Das wird nicht zu halten sein", sagt Bürgermeister Klaus Hacker.
Lange herrschte Unklarheit, weil in der maßgeblichen Verordnung des Freistaats nach wie vor nur steht, dass die "Öffnung und der Betrieb von Badeanstalten" untersagt sind.

Auch mehrere Nachfragen, etwa von Hacker bei Gesundheitsminister Klaus Holetschek, brachten keine Erkenntnis da­rüber, wann Lockerungen vorgesehen sind. Die Reduktion von Kontakten stelle "weiterhin eine wichtige Säule zur Eindämmung des Infektionsgeschehens dar, weshalb in der aktuellen Situation eine Öffnung von Freibädern nicht angezeigt ist", verkündete das Ministerium noch am Wochenende.

100er-Inzidenz als mögliche Marke

Doch mit der seit Freitag geltenden Bundesnotbremse gibt es zumindest eine Perspektive: Im neuen Infektionsschutzgesetz ist eine Inzidenz von 100 als Grenz­wert genannt. Liegt ein Landkreis darunter, gestattet der Bund den Badespaß. Wie immer gilt: Hat ein Bundesland strengere Regelungen, so greifen diese. Doch nun keimt Hoffnung, dass der Freistaat am Ende auf die einheitliche Linie einschwenkt.

2020 durften die Bäder bayernweit Anfang Juni wieder öffnen. Nur in Röthenbach nicht, dort entschied sich der Stadtrat, die Saison ganz ausfallen zu lassen. Finanzielle Gründe wurden dafür ebenso angeführt wie Bedenken angesichts der aufwendigen Hygienemaßnahmen. 2021 soll sich das nicht wiederholen. Mit dem Beschluss des Stadtrats ist sichergestellt, dass die Röthenbacher "zum nächstmöglichen Termin" auf die Anlage mit ihren weitläufigen Liegewiesen an der Pegnitz dürfen.

Bei der inzidenzabhängigen Regelung bleibt allerdings das Risiko, "dass wir zwei Wochen offen haben und dann wieder schließen müssen", sagt Hacker. Und sollte der Landkreis Nürnberger Land noch länger jenseits der 100er-Marke liegen? Wenn es – schlimmster Fall – bis August dauert, meint der Bürgermeister, "müssen wir halt dann entscheiden, ob es sich noch lohnt".

Drei Zeitfenster sind geplant

Wie in den anderen Kommunen auch soll in Röthenbach ein Hygienekonzept greifen, das unter anderem eine vorherige Terminbuchung und eine maximale Besucherzahl von 300 vorsieht. Laut Marina Petschak, in der Stadtverwaltung für das Bad zuständig, sind drei Zeitfenster geplant: 8 bis 11.30 Uhr, 12 bis 16 Uhr und 16.30 bis 20 Uhr.
Weil "Familien die Verlierer der Corona-Pandemie" sind, wie Stadträtin Stefanie Cortus (CSU) sagt, von der der Vorschlag dazu kam, entschied sich der Stadtrat obendrein, für Kinder bis zu einem Alter von zehn Jahren in Begleitung von Erwachsenen keinen Eintritt zu erheben.

Ein Draufzahlgeschäft ist das Freibad für die Kommune so oder so: Im Haushalt ist 2021 ein Defizit von 411 640 Euro vorgesehen. Einnahmen von knapp 102 000 Euro stehen Ausgaben in Höhe von rund 514 000 Euro gegenüber.

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