NZ-Klinikcheck: Südklinikum liegt vorn bei Halsschlagader-OP

2.4.2016, 06:00 Uhr
NZ-Klinikcheck: Südklinikum liegt vorn bei Halsschlagader-OP

© oland Fengler

Mit dem Tod des deutschen Sängers Roger Cicero Ende März hat das Thema Hirnschlag viel Aufmerksamkeit erhalten. Ein Hirnschlag kann durch eine verengte Halsschlagader verursacht worden sein. In der Medizin wird der Eingriff an der Halsschlagader als Karotis-Revaskularisation bezeichnet. Bei der Operation wird die verstopfte Ader ausgeschabt, damit das Blut wieder ungehindert fließen kann. Mit einer OP soll einem späteren Schlaganfall vorgebeugt werden.

NZ-Klinikcheck: Südklinikum liegt vorn bei Halsschlagader-OP

© NZ-Infografik

Die Halsschlagadern transportieren Blut zum menschlichen Gehirn. Sie sind wie die Schläuche eines Autos, die den Motor mit Treibstoff versorgen. Das Gehirn braucht Blut, um zu funktionieren. Ohne eine ausreichende Versorgung kommt es zum Schlaganfall – manchmal auch Hirnschlag genannt. Symptome können Lähmungen sein. In manchen Fällen kann der Patient auch nicht mehr sprechen oder er klagt über Schwindelgefühle. Von einem kleinen Schlaganfall kann sich der Mensch innerhalb von Minuten oder wenigen Stunden wieder erholen. Etwa 25 Prozent der Menschen überleben einen Hirnschlag nicht.

Auch junge Menschen betroffen

Im Gespräch mit der Nürnberger Zeitung erklärte der Chefarzt  für Gefäßchirurgie am Klinikum Nürnberg Süd, Prof. Eric Verhoeven, dass eine Verengung der Halsschlagader schleichend beginnt. Cholesterin und Kalzium lagern sich in der Gefäßwand ab. Ursachen sind die "Klassiker", sagt er. Rauchen. Stress. Und: "Wir essen zu viel, trinken zu wenig und treiben unzureichend Sport." Die Patienten, bei denen die Halsschlagader verengt ist, sind überwiegend zwischen 60 und 70 Jahre. Es gibt aber auch viel Jüngere, bei denen eine Verengung diagnostiziert wurde.

Operiert wird erst, wenn die Halsschlagader zu 80 Prozent verengt ist. In einigen Fällen wird bereits früher operiert – nämlich, wenn der Patient schon einen Minischlaganfall erlitten hat und mit typischen Symptomen wie Lähmungserscheinungen in die Klinik kommt. Dann entscheidet sich der Arzt bei einer Verengung von nur 60 Prozent für einen operativen Eingriff.

Ranglisten regen zu Verbesserung an

Ein vergleichbares Forschungsprojekt wie der NZ-Klinikcheck, der Leistungen von Krankenhäusern regional und allgemein verständlich bekannt macht, ist in Deutschland nach Angaben von Experten in jüngerer Zeit nicht unternommen worden. "Gesamtziel des Projekts ist es, die Versorgungsqualität in der Region anzuheben", erklärt Prof. Martin Emmert, der verantwortliche Forscher vom Lehrstuhl für Versorgungsmanagement an der Uni Erlangen-Nürnberg. In den USA hätten ähnliche Ranglisten Kliniken zu Verbesserungen anregen können. Auch könnten niedergelassene Ärzte damit ihre Patienten gezielter beraten.

Für das Ranking wurden in diesem Fall drei Informationsquellen ausgewertet: die gesetzliche Qualitätsmessung, die Fallzahlen der Kliniken und die Weiterempfehlungsrate von Patienten für die Kliniken.

Details, Tabellen und Hintergründe zum Forschungsprojekt Klinikcheck hier.

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