Kampf gegen Leukämie

„Ohne Komplikationen“ - Kleine Raffi aus Mittelfranken hat endlich Stammzellenspende bekommen

Georgios Tsakiridis

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20.6.2024, 09:58 Uhr
Raffi hat endlich eine Stammzellenspende bekommen.

© unbekannt/Quelle: ffmimberg/instagram Raffi hat endlich eine Stammzellenspende bekommen.

Laut Robert Koch Institut wurden allein im Jahr 2020 bei etwa 13.570 neuen Personen in Deutschland Leukämien diagnostiziert, davon waren gut vier Prozent unter 15 Jahre alt - so wie Raffi. Für sie, ihre Eltern, Familie und Freunde begann die Suche nach der sprichwörtlichen Nadel im Heuhaufen: Benötigt ein Leukämie- oder Tumorpatient einen Stammzellspender, beginnt ein langer Prozess, um einen sogenannten "genetischen Zwilling" zu finden. Doch das quälend lange Warten ist vorbei: "am Montag war es endlich so weit: Raffi hat ihre Knochenmarkspende im Klinikum Erlangen erhalten", schreibt die Freiwillige Feuerwehr Mimberg auf ihrem Instagram-Kanal.

Zum Hintergrund: Die neunjährige Raffi aus dem Nürnberger Land kämpft nach einer Chemotherapie zum zweiten Mal gegen Blutkrebs. Vor drei Jahren, kurz vor der Einschulung, erhielt Raffi die Schockdiagnose. Statt Schule wartete auf das tapfere Mädchen aus Burgthann dann erst einmal eine Chemotherapie. Der Krebs schien besiegt, doch Anfang des Jahres kehrte die Krankheit zurück. Die Feuerwehren Pegnitz und Mimberg hatten im April 2024 eine Typisierungsaktion gestartet, bei der 261 Typisierungen durchgeführt wurden. Und tatsächlich war ein Treffer dabei - eine potenzielle Spenderin wurde gefunden.

Ein Glücksfall, denn: Die Vielfalt für die entscheidenden HLA-Merkmale (Human Leukozyten Antigene) und damit das Potenzial für "Mismatches" ist enorm. Die Chance, dass die wesentlichen Merkmale bei zwei Menschen, die nicht verwandt sind, übereinstimmen, kann dabei astronomisch gering ausfallen. "Sie variiert von 1 : 10.000 bis 1: mehreren Millionen", erklärt Dr. Marco Schäfer, Leiter des HLA-Labors der Stefan-Morsch-Stiftung, Deutschlands ältester Stammzellspenderdatei.

"Die Spende verlief wie geplant und ohne Komplikationen. Die Freude bei Raffaela, Markus, Andrea und der ganzen Familie ist riesig", heißt es in dem Post weiter. "Auch wir freuen uns über diese positiven Neuigkeiten und wünschen Raffi schnelle und vollständige Genesung in den nächsten Wochen und freuen uns, wenn wir sie dann wieder bei der Kinderfeuerwehr ‚Die Feuerfüchse Mimberg‘ begrüßen dürfen", beendet die Feuerwehr ihre Nachricht. Auch wenn der Weg noch weit ist, nun könnte es endlich ein Happy End für die Neunjährige geben - ihr und ihrer Familie ist es von Herzen zu wünschen.

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